Adolf Hölzel
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Adolf Hölzel (* 13. Mai 1853 in Olmütz in Mähren; † 17. Oktober 1934 in Stuttgart) war ein bedeutender Maler. Er gilt als einer der Wegbereiter der Moderne und als einer der frühen Protagonisten der Abstraktion.
[Bearbeiten] Leben
Adolf Hölzel, als Sohn des Verlegers Eduard Hölzel im selben Jahr geboren wie Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler, wuchs in Olomouc (Olmütz/Mähren) auf, absolvierte eine Ausbildung als Schriftsetzer und nahm privaten Zeichenunterricht. 1871 zog er mit seinen Eltern nach Wien.
Von 1872 an studierte er an der Wiener Akademie Malerei und setzt seine Studien ab 1876 in München an der Kunstakademie fort. Dort lernte er den impressionistischen Maler Fritz von Uhde kennen und gründete mit Ludwig Dill und Arthur Langhammer die „Dachauer Malschule“ (auch: „Neu-Dachau“), was ihn zu einem der ersten Vertreter der Künstlerkolonie Dachau machte. Hier unterrichtet er unter anderem Emil Nolde.
Eigene von Goethes Farbenlehre ausgehende Studien führten ihn zu einer abstrakte Farbflächen gestaltenden Malerei. Nachdem er ab 1905 einen Lehrstuhl an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart inne hatte, malte er - bereits vier Jahre vor Wassily Kandinsky - abstrakte Kompositionen - Komposition in Rot (1905) - in kräftigen Farben und wandte sich religiösen Themen (wie der Heiligen Ursula (1914/15) zu. In dieser Zeit entstand der sogenannte „Hölzel-Kreis" in dem sich Schüler und Anhänger versammelten. Zu den wichtigsten Schülern gehörten Max Ackermann, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Johannes Itten, Hermann Stenner, Adolf Fleischmann sowie Ida Kerkovius. Hölzel war auch verantwortlich für die Einrichtung einer Damenmalklasse.
1919 schied Adolf Hölzel aus der Stuttgarter Akademie aus und ging in den Ruhestand, gab aber weiter Privatunterricht, unter anderem für Max Ackermann. Die Versuche Willi Baumeisters und Oskar Schlemmers, Paul Klee als Lehrstuhl-Nachfolger zu gewinnen, stießen in Stuttgart auf Widerstand. Hölzel wurde freischaffender Maler und konzentrierte sich um 1920 auf die Pastell- und Glasmalerei. Adolf Hölzel verstab am 17. Oktober 1934 in Stuttgart. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Stuttgart.
Adolf Hölzels kunsttheoretischer Nachlass befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart. Das Kunstmuseum - ehemals Städtische Galerie Stuttgart - besitzt die umfangreichste Hölzel-Sammlung (durch Ankauf der Sammlung Fritz Beindorff). Ein anonymer süddeutscher Sammler besitzt einen anderen, kleineren Teil der Werke (Ausstellungen u.a. im Januar 2006 in Rheinfelden (Baden)).
[Bearbeiten] Literatur
- Alexander Klee: Adolf Hölzel und die Wiener Secession. Prestel Verlag, München 2006. ISBN 3-7913-3594-4
- Michael Lingner u. a.: Adolf Hölzel (1853-1934) – Der Kunsttheoretische Nachlaß . KulturStiftung der Länder/Staatsgalerie Stuttgart, 1998. ISSN 0941-7036
- Karin von Maur: Der verkannte Revolutionär: Adolf Hölzel. Werk und Wirkung. Hohenheim Verlag, Stuttgart 2003 ISBN 3898501124
- W. Venzmer, A. Hölzel, Monographie mit Werkverzeichnis der Ölbilder, Glasfenster und ausgewählter Pastelle, 1983.
- Literatursuche im Karlsruher Virtueller Katalog
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Adolf Hölzel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Adolf Hölzel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke in der Staatsgalerie Stuttgart
- Ausführliche Biographie, Werkanalyse
- Eintrag über Adolf Hölzel im Österreich-Lexikon von aeiou
Personendaten | |
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NAME | Hölzel, Adolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 13. Mai 1853 |
GEBURTSORT | Olomouc |
STERBEDATUM | 17. Oktober 1934 |
STERBEORT | Stuttgart |