Heston Blumenthal
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Heston Blumenthal (* 27. Mai 1966 in London) ist der Chef-Patron von The Fat Duck, eines Dreisterne-Restaurants (Michelin) in Bray (zwischen London und Oxford) in Berkshire.
Im Alter von 16 Jahren begleitete Blumenthal seine Eltern zu einem Frankreich-Urlaub. Im Drei-Sterne-Restaurant "Ousteau de Baumaniere" von Raymond Thuilier in Les Baux/Provence entdeckte er die gehobene Gastronomie - eine Art Initialzündung.
1985 fuhr Blumenthal mit seiner künftigen Frau Susanna wieder nach Frankreich und besuchte für zwei Wochen die besten Restaurants, Weingüter und Märkte. Ein Jahr später entdeckte er ein Buch, das sein Leben grundlegend verändern sollte - Harold McGee: On Food and Cooking, The Science and Lore of the Kitchen. Seither eignete er sich umfassende Kenntnisse in Lebensmittelchemie und Molekulargastronomie an.
Nach der Schule bewarb er sich bei den damals 30 besten Restaurants in und um London und erhielt nur eine einzige Antwort. Nach einer Woche Praktikum bei Raymond Blanc im "Le Manoir aux Quat’ Saisons" in Great Milton/Oxfordshire entschied er sich zunächst gegen den Kochberuf. Stattdessen arbeitete er als Vertreter für Kopiergeräte, Faxmaschinen sowie Büromaterial und verfolgte das Kochen als Hobby weiter.
1995 erwarb Blumenthal das 450 Jahre alte Pub "The Bell" in der Ortsmitte von Bray/Berkshire, einem ebenso traditionsreichen wie exklusiven Dorf an der Themse, und taufte es "The Fat Duck". Er kochte damals noch klassische französische Bistrogerichte, entsprechend zivil kalkuliert: Vorspeisen zu £4.50, Hauptgerichte zu £10.50 und Desserts zu £3.50; die Weinkarte enthielt 50 Positionen.
In Zusammenarbeit mit dem Forscher Dr. Peter Barham von der Bristol University sowie zahlreichen anderen Chemikern entwickelte Blumenthal seine Molekulargastronomie konsequent fort. Die Weinkarte wurde zwischenzeitlich stark erweitert, die Preise kräftig erhöht, Tischreservierungen werden zwei Monate im voraus vergeben. Heute bekommt man in "The Fat Duck" innovative Speisen wie Sardineneis, Cornflakes von Pastinaken oder Lachs mit Lakritzgelee. 1998 erhielt Blumenthal den ersten Michelin-Star, 2001 den zweiten, 2004 den dritten. 2005 wurde es von 600 Gastro-Spezialisten zum "besten Restaurant der Welt" gekürt.
Besonders lohnend ist der kleine Ort Bray für Feinschmecker, weil sich nur wenige Meter entfernt ein weiteres Dreisterne-Restaurant befindet, das unterschiedlicher kaum sein könnte: Das "Waterside Inn" bietet französische Grande Cuisine im traditionellen Stil, der in einem interessanten Gegensatz zur avantgardistischen Molekulargastronomie Blumenthals steht. Auch in Service und Ambiente unterscheiden sich die beiden Häuser erheblich: Im Waterside Inn ein exklusiver Rahmen mit Dress Code und Silver Service, im "Fat Duck" ein schlichtes und legeres Ambiente ohne Krawattenzwang.
Anfang 2001 nahm Blumenthal eine sechsteilige Fernsehserie unter dem Titel “Kitchen Chemistry” auf. Im gleichen Jahr erschien sein erstes Kochbuch, "Family Food". 2006 erschien "In search of perfection", das Begleitbuch zur gleichnamigen BBC-Fernsehserie, in der Blumenthal Küchenklassiker neu erfindet. Er schrieb Kolumnen für den "Weekend Guardian" und das "Sunday Times Style magazine". 2004 erwarb er das "Hinds Head" Pub in Bray, wo er seither traditionelle englische Gerichte serviert.
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Personendaten | |
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NAME | Blumenthal, Heston |
KURZBESCHREIBUNG | Gastronom |
GEBURTSDATUM | 1966 |
GEBURTSORT | West London |
Kategorien: Mann | Brite | Koch | Geboren 1966