High Altitude Research Project
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Das High Altitude Research Project (HARP) war ein wissenschaftliches Vorhaben zur Erforschung der Ballistik von Wiedereintrittskörpern, die mit einer Kanone und raketengetrieben in große Höhen der irdischen Atmosphäre geschossen wurden. Das Projekt war eine Gemeinschaftsarbeit der US-amerikanischen und kanadischen Verteidigungsministerien und wurde beginnend im Jahr 1961 auf der Insel Barbados durchgeführt.
Das HARP bestand aus einer von Gerald Bull konstruierten Kanone mit 40 cm Innendurchmesser und höchstens 36 m Länge, die eine wesentlich geringer durchmessendes Projektil verschoß. Dieses sogenannte Martlet war zunächst ein passives Geschoß, besaß später aber einen Raketenantrieb. Die Schlüsseltechnologie war ein hölzerner Pfropfen, der das Geschoß bzw. die Rakete bis zum Verlassen des Rohres umgab und welcher die Abdichtung bewerkstelligte, ähnlich einem Treibspiegel. Die Beschleunigung wurde durch das Abpumpen der Luft aus dem Geschützrohr begünstigt. Dazu war ein leichter, aber luftdichter Deckel vor der Geschützmündung angebracht, der beim Schuß weggeschleudert wurde. Die elektronischen Meßinstrumente im Inneren der Rakete waren in eine Mischung aus Epoxidharz und Sand eingegossen, um sie gegen die hohe Beschleunigung zu schützen.
Die Projektgruppe erreichte es, Raketenflugkörper mit einer Masse von 180 kg mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 3600 m/s auf eine Höhe von insgesamt 180 km zu verschießen.
[Bearbeiten] Weblink
- The HARP Project and the Martlet (englisch)
- Gun Launched (englisch)