Hindenburglinde
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Die Hindenburglinde ist eine mächtige alleinstehende Sommerlinde in Ramsau bei Berchtesgaden an der Deutschen Alpenstraße (Bundesstraße 305). Trotz ihrem für diese Baumart untypischen Standort auf 850 Metern über Normalnull erreichte sie eine Größe, die sie zu den herausragenden Bäumen Deutschlands zählen lässt.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Die Linde erreicht eine Höhe von über 30 und einen Kronendurchmesser von gut 35 Metern. Der Stamm hat an der Stelle seines geringsten Durchmessers einen Umfang von 10,5 und in einem Meter Höhe von 11,5 Metern. Aufgrund der Meereshöhe hat die Sommerlinde gegenüber dem Flachland von Jahr zu Jahr eine um vier bis sechs Wochen kürzere Wachstumszeit und weist dennoch eine hervorragende Vitalität auf.
Die ersten genauen Beschreibungen über die Linde stammen aus dem Jahre 1900 von dem Pionier und Baumfotografen Friedrich Stützer, der den Stammumfang der Linde in Bodennähe mit 14,75 und in einem Meter Höhe mit zehn Metern angab. Die Hauptäste erreichten Stärken von bis zu 1,5 Meter. Den Umfang der Krone gab er mit 121 Meter an.
Vergleicht man diese Maße von 1900 mit den aktuellen Baumdaten, kommt man auf ein Alter von fast 870 Jahren für die Linde.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Linde befand sich auf einer Freie oder Trade (Freifläche). Lehnsbauern durften diese Flächen zur Weide des Viehes und zum Laubsammeln nutzen. Es durfte jedoch nicht aufgeforstet und einzeln stehende Bäume durften nicht gerodet werden. Dies war eine glückliche Fügung für die Linde.
Die Linde wird seit langer Zeit gepflegt. Im Jahre 1890 legte der Verschönerungsverein Ramsau einen neuen Weg zur Linde an und ein Jahr später wurden erfolgreiche Ausbesserungsarbeiten an der Linde durchgeführt. Seit 1875 befand sich neben der Linde das Lindenhäusl, das ab dem Jahr 1950 zum Berggasthof und Hotel „Hindenburglinde“ umgebaut wurde.
Im Zuge der Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Ramsau an den damaligen Reichspräsidenten Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg erhielt die bis dahin unter dem Name „Große Linde“ bekannte Linde 1933 ihren heutigen Namen. Der unterste, talwärts gerichtete Starkast brach im Jahre 1997 ab, wobei aber die Krone kaum in Mitleidenschaft gezogen wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Stefan Kühn, Bernd Ullrich, Uwe Kühn: Deutschlands Alte Bäume. BLV Verlagsgesellschaft mbH München Wien Zürich, München 2002, Seite139, ISBN 3-405-16107-X.
- Hans Joachim Fröhlich: Alte Liebenswerte Bäume in Deutschland. Cornelia Ahlering Verlag, Buchholz 2000, Seite 332–333, ISBN 3-926600-05-5.
- Hans Joachim Fröhlich: Wege zu alten Bäumen – Band 2, Bayern. Widi-Druck, Offenbach 1990, Seite 147, ISBN 3-926181-09-5.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 47° 36' 59" N, 12° 53' 4" O