Hornpipe (Tanz)
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Die Hornpipe ist ein traditionelles, mehrstimmiges englisches, irisches oder schottisches Tanzstück im lebhaftem Tempo, die ursprünglich (im 17. Jahrhundert) im 3/2-Takt notiert wurde. Sie ist benannt nach dem gleichnamigen alten schottischen und irischen Blasinstrument. Getanzt wurde sie ursprünglich mit Holzschuhen.
In den Jahrhunderten danach entwickelten sich unter der Bezeichnung Hornpipe eine Reihe recht unterschiedlicher Musik- und Tanzformen.
[Bearbeiten] Hornpipe in der Barockmusik
Chakteristisch für Hornpipe-Stücke in der Suite des Hochbarock sind Taktwechsel: Innerhalb der einzelnen Stimmen wechselt der Rhythmus, meist zwischen 3/4- und 6/8-Takt. Passagenweise spielt die eine Stimme oder eine Gruppe von Stimmen gegen den Rhythmus der anderen Stimme an. Lediglich die Bassstimme hält in der Regel ein durchgängiges Metrum fest.
Durch die wechselnden Rhythmen entsteht beim Zuhören der Eindruck, dass einzelne Stimmen holpern und stolpern. Die Ordnung scheint sich aufzulösen, aber am Ende finden die Stimmen doch wieder zusammen.
Im Deutschen nennt man solch ein Tanzstück mit wechselndem Rhythmus sehr bildhaft einen Rüpeltanz.
Diese Art von Hornpipe fand durch Henry Purcell und Georg Friedrich Händel ihren Eingang in die englische Hochmusik. Beispiele finden sich in Händels Wassermusik und in Purcells Suite The Fairy Queen. Händel benutzte gelegentlich alla hornpipe als Charakter- und Tempoangabe. Eine bekannte Hornpipe von Purcell griff Benjamin Britten als musikalisches Thema für seinen Young Persons' Guide To The Orchestra auf.
[Bearbeiten] Hornpipe in der irischen Folklore
In den Hornpipes (irisch: Cornuphiopa) der irischen Tanzfolklore wird durchgehend im 4/4 Takt gespielt. Dabei ist der 1. und 3. stark betont, und gegenüber der notierten gleichförmigen Geschwindigkeit auf Kosten des 2. und 4. Tones verlängert. Meist folgt die Hornpipe dem einem Melodiemuster |:A,A*:|, |:B,A*:| oder |:A,A*:|, |:B,B*:|.