Horst Jäger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horst Jäger (*24. März 1928 in Eisenach als Sohn eines Polizeibeamten) ist ein deutscher Schriftsteller.
Er besuchte 1934 bis 1938 die Volksschule in Eisenach, danach ein Realgymnasium. In dieser Zeit gab es erste Schreibversuche; 1948 Abitur; 1948/49 Studium an der Pädagogischen Fachschule für Russischlehrer in Eisenach mit Abschluss der Lehrbefähigung für Russischlehrer. Das erwünschte Germanistikstudium wurde ihm wegen seiner "bürgerlichen Herkunft" verwehrt; nach dem Besuch der Pädagogischen Fachschule Kontakte mit Dozenten und Studenten der Freien Universität Berlin (West), daraufhin 1951 Verhaftung durch das MfS und 1952 Verurteilung zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Sühnemaßnahmen aufgrund des Vorwurfs, mit der "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" konspiriert zu haben. Es folgte eine Haft in verschiedenen Vollzugsanstalten und im Haftarbeitslager Preschen. Während der Haftzeit Erzählen als lebensnotwendige Grunderfahrung. 1954 Haftentlassung und Arbeitslosigkeit. 1955 Metallarbeiter, später kaufmännischer Angestellter. 1956 nach Aufhebung der "Sühnemaßnahmen" arbeitete er erneut als Lehrer, schloss 1957 extern als Unterstufenlehrer am Institut für Lehrerbildung in Meiningen ab und nahm - in Verbindung mit der Universität Jena - ein Fernstudium als Oberstufenlehrer für deutsche Sprache und Literatur am Pädagogischen Bezirkskabinett Weimar auf, das er 1959 mit dem Staatsexamen abschloss. Arbeit als Lehrer an der Zentralen Oberschule Henneberg und Berufung als Kreisfachberater für Deutsche Sprache und Literatur in die Abteilung Volksbildung beim Rat des Kreises Meiningen. In dieser Zeit Mitglied der Arbeitsgemeinschaft junger Autoren, denn zwischen 1958 und 1964 entstanden die ersten Kinderbücher. 1962 erfolgte die Aufnahme in den Schriftstellerverband. 1969 erhielt er nach dreijähriger Ausbildung die Lehrberechtigung für das Fach Englisch. Von 1970 1977 unterrichtete er an der Betriebsschule des VEB Robotron Elektronik Zella-Mehlis Deutsch, Sprachkommunikation und Ästhetik in einer Zweigstelle der Ingenieurschule Eisleben. 1977 erschien der erste historische Roman. Er schied endgültig aus dem Schuldienst aus und arbeitete als freiberuflicher Schriftsteller. Jäger, der - wie er meint - ohne die Erfahrung der Haftzeit kaum Schriftsteller geworden wäre, verfasste vor allem historische Romane, die sich durchweg mit der Thüringer Geschichte beschäftigen. In seinen sämtlichen literarischen Arbeiten spiegeln sich die Landschaft und die Mentalität der Menschen Südthüringens wieder. Nach diversen Auszeichnungen, u. a. mit dem Kunstpreis des FDGB, erhielt er 1979 den Max-Reger-Preis – Klasse Literatur – des Bezirkes Suhl.
[Bearbeiten] Werke
- Spuren in der Heide Beinahe eine Kriminalgeschichte. Kinderbuch. Weimar 1959.
- Das Tagebuch im Roten Turm Erzählung um einen geheimnisvollen Fund. Kinderbuch. Weimar 1961.
- Niko wird ein Held Erzählung um ein nächtliches Ferienerlebnis. Kinderbuch. Weimar 1964,
- Schüsse in den Bergen. Erzählung. Erzählerreihe 219. Berlin 1977.
- Waffen im Mühlwaldtal. Historischer Roman. Berlin 1977.
- Ein Blatt fehlte, Krirninalerzählung. Berlin 1977.
- Das Geheimnis der Hornschuhs Meridian 77. Historische Erzählung. Berlin 1979.
- Der Wolfgänger. Historischer Roman. Berlin 1980.
- Die Leute im Wildmoor Meridian 86. Historische Erzählung. Berlin 1980.
- Briefe an Doktor Behrendt Roman um einen Mord. Berlin 1982.
- Treffpunkt Sägemühle. Historischer Roman. Berlin 1984.
- Der zerbrochene Speer. Historischer Roman. Berlin 1984.
- Das geheime Büro. Historischer Roman. Berlin 1990.
- Der zerbrochene Speer Roman aus der Zeit der Wartburggründung. Hildburghausen 1990.
- Thüringen zwischen Grabfeld und Rhön Geschichten um Geschichte. Hildburghausen 1990.
- Abseits der großen Städte 10 Tage durch thüringische Rhön und Grabfeld. Mit Peter Ziegler und Bernhard Nieland. Coburg und Hildburghausen 1991.
- Aus frühen Zeiten sagt man ... Bilder aus der Geschichte einer Burg und eines Geschlechts. Historienspiel. Erstaufführung 1996.