Horst Stöcker
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Horst Stöcker (* 16. Dezember 1952 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Wissenschaftler und Theoretischer Teilchen-, Kern-, Schwerionen- und Astrophysiker.
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[Bearbeiten] Leben
Horst Stöcker wurde in Frankfurt am Main geboren und wuchs in Oberursel im Taunus auf. Nach seinem Abitur 1971 studierte er Physik, Mathematik, Chemie und Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 1976 beendete er sein Studium und wurde 1979 mit der Arbeit Shock waves in nuclear matter-proof by circumstantial evidence bei Walter Greiner in Frankfurt promoviert. 1979 wurde er zunächst Wissenschaftler an der GSI, ging 1980 als DAAD-NATO Fellow zur University of California in Berkeley, USA, 1982-85 war er Assistant Professor am National Superconducting Cyclotron Laboratory und am Department of Physics and Astronomy der Michigan State University, USA.
1985 nahm er einen Ruf als Professor für Theoretische Physik an die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main an. 2000 wurde Horst Stöcker zum Ordinarius für Theoretische Physik und Astrophysik an der Goethe Universität berufen.
Von 2000 und 2002 war er Vize-Präsidenten der Universität und bis zum Jahr 2003 verantwortlich für Naturwissenschaften, IT und Medizin. 2006 wurde er wieder in dieses Amt gewählt.
Seit 2004 ist Horst Stöcker Inhaber des Lehrstuhls „Judah M. Eisenberg - Professor Laureatus of Theoretical Physics“ am Fachbereich Physik.
[Bearbeiten] Ehrungen und wissenschaftliche Gastaufenthalte
1999 wurde Horst Stöcker zum Fellow of the Institute of Physics, London, und zum Mitglied der Academia Europaea, London, gewählt, Er ist Herausgeber etlicher wissenschaftlicher Zeitschriften und Fachbücher und zählt mit mehr als 8000 Zitaten seiner über 500 wissenschaftlichen Artikel zu den Top 200 der Highly Cited Researchers im Ranking des Institute for Scientific Information.
Horst Stöcker war bzw. ist wissenschaftlicher Berater einiger Laboratorien und Gastprofessor an verschiedenen Universitäten, wie LBNL und LLNL, University of California, RIKEN und Brookhaven National Laboratory, GSI (Darmstadt), University of Science and Technology of China, USTC Hefei der Chinese Academy of Science, Universität Straßburg (Université Louis Pasteur) in Strasbourg, Universität Nantes (Université de Nantes) und der Universität Tel Aviv.
[Bearbeiten] FIAS
Auf die Initiative von Horst Stöcker und seinen Kollegen Walter Greiner und Wolf Singer wurde 2004 die Frankfurt International Graduate School of Sciences (FIGSS) und das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) gegründet. Stöcker ist Direktor des FIAS und baut an der FIGSS der Universität Frankfurt die Graduiertenförderung auf einem hohen internationalen Niveau aus.
Das FIAS beschäftigt sich mit der Erforschung komplexer Systeme in der belebten und unbelebten Natur, darunter der Struktur und Dynamik von elementarer Materie, von neuronalen Netzwerken, Biomolekülen, atomaren Clustern und Nanostrukturen. Das FIAS ist eine Exzellenzinitiative, die international ausgewiesene Wissenschaftler an der interdisziplinären Erforschung der Theorie komplexer naturwissenschaftlicher Zukunftsthemen zusammenbringt. Das Gespann Stöcker/ Greiner/ Singer hat es geschafft, u. a. die drei Nobelpreisträger Prof. Günter Blobel (New York), Prof. Hartmut Michel (Frankfurt) und Prof. Horst Störmer (New York) als wissenschaftliche Beiräte zu gewinnen.
[Bearbeiten] Publikationen (Auswahl)
- Walter Greiner, Ludwig Neise, Horst Stöcker: Thermodynamik und Statistische Mechanik. Harri Deutsch, Thun und Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-8171-1262-9
- Horst Stöcker: Mathematische Formeln für die technische Ausbildung und Praxis, Deutsch (Harri) 1995, ISBN 3817114400
- Horst Stöcker: Mathematik - Physik - Chemie, Das Basiswissen, 3 Bde., Deutsch (Harri) 2000, ISBN 3817116330
- Horst Stöcker: Taschenbuch mathematischer Formeln und moderner Verfahren, Deutsch (Harri) 2003, ISBN 3817117019
- Horst Stöcker: Taschenbuch der Physik, Deutsch (Harri) 2004, ISBN 3817117205
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Horst Stöcker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Horst Stöcker auf uni-frankfurt.de
- Highly Cited Researcher - ISI's Science Citation Index
- Internetpräsenz FIGSS
- Internetpräsenz FIAS
Personendaten | |
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NAME | Stöcker, Horst |
ALTERNATIVNAMEN | Stoecker, Horst; Stocker, Horst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher theoretischer Kern- und Astrophysiker |
GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1952 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |