Hubbrücke Karnin
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Die Hubbrücke Karnin ist ein Teil der ehemaligen Eisenbahnlinie von Ducherow nach Swinemünde, die 1868 gebaut wurde. Das Bauwerk hatte die Aufgabe, den zu seiner Bauzeit noch zahlreichen Segelschiffen eine ungehinderte Durchfahrt zu ermöglichen.
Die Brücke hatte eine Gesamtlänge von 360 Metern, die Länge des Hubgerüstes betrug 51,7 Meter, die Höhe 35 Meter. Der Mittelpfeiler der zuvor bestehenden Drehbrücke blieb als zusätzliches Widerlager für den Hubteil bestehen; hiermit und zusammen mit einer leichten Konstruktion des eigentlichen Hubteiles ergaben sich erhebliche Einsparungen bei den zu bewegenden Massen der Brücke.
Die Brücke war bis zu ihrer Zerstörung am 28. April 1945 die wichtigste Verkehrsanbindung von Usedom an das Festland. Die Brücke quert die Peene zwischen Kamp und Karnin. Diese Verbindung war für die touristische Entwicklung der Insel, aber auch für den Standort militärischer Einrichtungen auf Usedom (Munitionslager bei Usedom, Heeresversuchsanstalt Peenemünde ab 1936) von großer Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke von der Wehrmacht gesprengt, um der Roten Armee den Vormarsch zu erschweren. Zerstört wurden dabei die insel- und festlandseitigen Flutbrücken, die eigentliche Hubbrücke blieb unbeschädigt. Begründet wurde das Verschonen des Mittelteiles mit den im Stettiner Haff operierenden deutschen Marineeineheiten, denen man einen Fluchtweg in die Ostsee offen halten wollte.
Nach dem Krieg wurde die Bahnverbindung und mit ihr die Brücke nicht mehr aufgebaut. Die zerstörten Überbauten wurden in den fünfziger Jahren entfernt und verschrottet. Die in den sechziger Jahren durchgeführten Planungen zum Wiederaufbau der Brücke sind bisher immer wieder gescheitert. Ihre Verkehrsaufgabe wird derzeit von der Peenebrücke Wolgast übernommen, die als kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke ausgeführt wurde.
Die Brücke wurde 1875 zunächst als Drehbrücke gebaut, die in Handbetrieb bewegt wurde. Sie musste für den Schiffsverkehr im Peenestrom stets offen stehen und wurden nur geschlossen, wenn ein Zug die Brücke passieren sollte. Später erfolgte der zweigleisige Ausbau der Strecke und der Brücke.
Aufgrund des gestiegenen Zugbetriebes und der höheren Verkehrslasten erfolgte in den Jahren 1932 - 1933 bei laufendem Zugverkehr der Bau der Hubbrücke. Im gleichen Zeitraum wurde das heute noch in Betrieb befindliche Schiffshebewerk Niederfinow erbaut, bei dem ähnliche Konstruktionsgrundsätze angewendet wurden. Die Gemeinsamkeit beider Projekte ging so weit, dass die Seile der Hubbrücke Karnin auf der Baustelle des Schiffshebewerkes Niederfinow vorgespannt und anschließend mit Spezialwagen der Bahn nach Karnin transportiert wurden.
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Koordinaten: 53.843° N, 13.856° O