Hunsrück-Eifel-Kultur
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Die Hunsrück-Eifel-Kultur Ist eine regionale, eisenzeitliche Kulturgruppe in der Mittelrheinregion.
Sie umfasst den Zeitraum etwa ab Ende des 7. Jh. v. Chr. bis ca. 300 v. Chr. und kann mit der Späthallstattzeit (Ha D) sowie der Frühlatènezeit (Lt A und B) nach der süddeutschen Chronologie parallelisiert werden. Sie wird grob in eine "Ältere" (HEK I) und eine "Jüngerer Hunsrück-Eifel-Kultur" (HEK II) unterteilt, wobei die Ältere die Späthallstattzeit, die Jüngere die Frühlatènezeit abdeckt. Der Übergang wird etwa um 480- 470 v. Chr. angenommen.
Die Älterer HEK entwickelte sich aus der vorangegangenen früheisenzeitlichen Laufelder Kultur und ist bis ins 6. Jh. v. Chr. noch stark in spätbronzezeitlichen Traditionen verhaftet. In der zweiten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. geriet die Region zunehmend unter den Einfluss der südlich angrenzenden Hallstattkultur und wurde gleichsam "hallstattisiert". Die jüngere HEK ist dagegen klar von der Frühlatènekultur geprägt und kann als "keltisch" bezeichnet werden.
Aus der HEK sind ausgesprochen viele Gräber und weitere Bodendenkmäler überliefert, die es erlauben, die Region und Zeit gut zu erforschen. Besondere Bedeutung hat dabei die Prunkgräbersitte, die ab ca. 500 v. Chr. einsetzte und ihren Höhepunkt Ende des 5. und im 4. Jh. v. Chr. fand. Einige der bestausgestatteten (mit Gold, importieren Bronzen, Wagen usw.) Gräber der frühen Latènezeit stammen aus der Hunsrück-Eifel-Kultur, die damit auch für die Untersuchung keltischer Kunststile von Bedeutung ist.