Inundierung
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Inundierung ist ein strategisches und taktisches Mittel des Verteidigungskrieges.
Inundierung (lateinisch unda = Welle) ist die vorsätzliche Überflutung eines Gebietes, um damit den Feind daran zu hindern, bestimmte Gebiete, z. B. die Hauptstadt, zu besetzen. Vor allem die Niederlande und andere tiefgelegene Gebiete haben in der Vergangenheit mit dieser Verteidigung Erfolge gehabt. Im Achtzigjährigen Krieg z.B. leitete die Unterwassersetzung der umliegenden Polder 1573 und 1574 zur Erhaltung der von den Spaniern belagerten Städten Alkmaar und Leiden. Später wurde die Holländische Wasserlinie eingerichtet und wiederholt modernisiert. Diese Wasserlinie besteht zum Teil immer noch. Sie besteht aus einem System von Forts, Schleusen, wodurch das Wasser in das zu überschwemmende Gebiet fließen soll, und Bunkern. Die "Holländische Wasserlinie" wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.
Außerdem wurde dieses strategische Mittel im Zweiten Weltkrieg angewendet. Am D-Day (6. Juni 1944) wurden in Frankreich Gebiete in der Normandie von den Deutschen unter Wasser gesetzt, um den Vormarsch der Amerikaner zu verlangsamen und sie dann zurückzuschlagen. Dennoch konnten die Amerikaner die Stadt Carentan einnehmen, wodurch Panzerverstärkung von den Landungszonen an den Stränden herbeigeholt werden konnte.