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Cookie Policy Terms and Conditions United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization - Wikipedia

United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (englisch United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO; französisch Organisation des Nations unies pour l'éducation, la science et la culture) ist eine Internationale Organisation und gleichzeitig eine der 16 rechtlich selbständigen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Sie hat ihren Sitz in Paris (Frankreich). Derzeit sind 192 Staaten in der UNESCO vertreten.

Symbol der UNESCO
Symbol der UNESCO

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufgaben

Zu den Aufgabengebieten der UNESCO gehört die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information. Ihr Gründungsvertrag wurde am 16. November 1945 von 37 Staaten in London unterzeichnet und trat am 4. November 1946 nach der Ratifikation durch 20 Staaten in Kraft. Erster Generaldirektor war Julian Huxley.

Aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges zogen die Gründungsstaaten die folgende Lehre:

„Ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden.“

Weiter aus der Präambel der Verfassung der UNESCO:

„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“

[Bearbeiten] Erziehung

Im Bereich der Erziehung setzt sich die UNESCO vor allem für eine Grundbildung für alle ein. Aber auch die Gesundheitserziehung zur Drogen- und Aids-Prävention und der Wiederaufbau des Bildungswesens in Katastrophen- und Krisengebieten gehören zum Wirkungsfeld. Zum Aufgabenbereich der UNESCO gehören zudem das UNESCO-Schulprojekt und die UNESCO-Lehrstühle.

[Bearbeiten] Wissenschaften

Im wissenschaftlichen Bereich fördert die Organisation vorrangig die zwischenstaatliche Zusammenarbeit in der Ozeanographie, Hydrologie, Geologie und Umweltwissenschaft mit dem Hauptziel des Erhalts der biologischen Arten und der Trinkwasserressourcen. Aber nicht nur die Wissenschaften selbst sind wichtige Themen, sondern auch die Folgen des wissenschaftlichen Fortschritts, z.B bioethische Fragen des Fortschritts der Lebenswissenschaften.

[Bearbeiten] Kultur

Eine der Aufgaben der UNESCO ist die Verwaltung des Welterbes der Menschheit, welche durch das World Heritage Committee durchgeführt wird.

Zwei der vielen weiteren, derzeit (Juni 2005) aktuellen, Prioritäten der UNESCO sind die Erarbeitung eines Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der kulturellen Vielfalt sowie die Steuerung und die Koordination der Weltdekade der Vereinten Nationen Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005–2014).

Das Programm „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ schützt Sprachen, mündliche Literaturformen wie Mythen, Epen und Erzählungen, auch Musik, Tanz, Spiele, Bräuche, handwerkliche Fähigkeiten und andere Künste. Im Oktober 2003 hat die UNESCO die Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet; der Vertrag ist am 20. April 2006 in Kraft getreten.

1982 wurde bei der UNESCO-Weltkulturkonferenz Mondiacult in Mexiko ein so genannter „erweiterter Kulturbegriff“ festgeschrieben. Die 126 Teilnehmer-Staaten nahmen damit eine konzeptionelle Entwicklung zur Kenntnis. Dabei ging es im Grunde darum den elitären, bildungsbürgerlichen Kulturbegriff abzulösen.

[Bearbeiten] Medienpolitik

Im Bereich „Kommunikation und Information“ setzt sich die UNESCO mit den Problemen der Informationsgesellschaft auseinander. Dazu engagiert sie sich für die Pressefreiheit und den Informationszugang, indem sie unter anderem in Entwicklungsländern Medienkompetenz vermittelt, Journalisten ausbildet und Radiostationen bzw. Nachrichtenagenturen aufbaut.

Die UNESCO betreibt unter dem Kürzel EOLSS eine große wissenschaftliche Online-Enzyklopädie, siehe [1].

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Entstehung

Seit 1942 führte der britische Erziehungsminister Lord Butler in London Gespräche mit Amtskollegen aus acht europäischen Exilregierungen. Ziel war der Wiederaufbau von Bildung und Kultur nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die Sowjetunion weigerte sich ausdrücklich, an den Beratungen teilzunehmen. Geplant waren zunächst bilaterale Verträge zwischen den beteiligten Staaten. Nachdem jedoch die Gründung der Vereinten Nationen beschlossen war, begann im Frühjahr 1944 der Kreis um Butler, eine ähnliche Struktur für Bildung und Kultur unter dem Dach der späteren Uno und mit Sitz in London zu entwickeln. Ein erster Entwurf für die Unesco-Verfassung datiert auf den April 1944. Ab diesem Zeitpunkt beteiligten sich auch die USA an den Beratungen. Die europäischen Teilnehmer hofften auf US-Finanzhilfen für die Zeit nach dem Krieg. Auf amerikanischer Seite wollte man die Unesco für die Gestaltung eines demokratischen Europa nach den eigenen Plänen nutzen.

Ab April 1945 kam es zu Konflikten zwischen der neuen französischen Regierung unter Charles de Gaulle und den übrigen Teilnehmern der Beratungsrunde. Die französische Seite wollte ihr, auf der Französischen Revolution basierendes Kulturverständnis zum Leitbild der Unesco machen. Als ab November 1945 nach einem Regierungswechsel auf britischer Seite relativ unerfahrene Delegierte an den Beratungen teilnahmen, setzten die Franzosen Paris als zukünftigen Sitz der UNESCO durch. Inhaltlich kam ab diesem Zeitpunkt der Wissenschaft und der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit ein größeres Gewicht zu.

Am 11. Juli 1951 wurde die Bundesrepublik Deutschland Mitglied der UNESCO, im November 1972 auch die damalige Deutsche Demokratische Republik. Heute zählt die UNESCO 192 Mitgliedstaaten (Stand: März 2007).

[Bearbeiten] Generaldirektoren der UNESCO

  1. Julian Huxley, Großbritannien (1946–1948)
  2. Jaime Torres Bodet, Mexiko (1948–1952)
  3. John Wilkinson Taylor, USA (amtierend 1952–1953)
  4. Luther Evans, USA (1953–1958)
  5. Vittorino Veronese, Italien (1958–1961)
  6. René Maheu, Frankreich (1961–1974; amtierend 1962)
  7. Amadou-Mahtar M'Bow, Senegal (1974–1987)
  8. Federico Mayor Zaragoza, Spanien (1987–1999)
  9. Koïchiro Matsuura, Japan (1999–heute)

[Bearbeiten] Organisationsstruktur der UNESCO

Organe der UNESCO sind die Generalkonferenz, der Exekutivrat und das Sekreteriat, an dessen Spitze ein Generaldirektor steht.

[Bearbeiten] Generalkonferenz

Die Generalkonferenz ist das oberste Entscheidungs- und Kontrollorgan der UNESCO; sie tritt (seit 1954) alle zwei Jahre zu einer ordentlichen Tagung zusammen. In der Generalkonferenz gilt der Grundsatz Ein Staat - eine Stimme - ein Prinzip, das auch in der Mehrzahl der anderen Sonderorganisationen sowie der Generalversammlung der Vereinten Nationen Anwendung findet.

Die Generalkonferenz ist Entscheidungsträger, denn sie bestimmt die Zielsetzung und die allgemeinen Richtlinien der Arbeit der Organisation und beschließt über die ihr vom Exekutivrat vorgelegten Programme. Die politische Zielsetzungen und die Arbeitsrichtlinien werden festgelegt, wobei ein vom Sekretariat in Abstimmung mit den Mitgliedsstaaten vorgelegtes zweijährges Arbeitsprogramm als Diskussionsgrundlage dient.

Ferner beruft sie internationale Staatenkonferenzen ein, nimmt internationale Empfehlungen oder Übereinkommen an und erörtert die Berichte der Mitgliedstaaten an die Organisation über die Maßnahmen zur Umsetzung von Empfehlungen und Übereinkommen.

Die Generalkonferenz wählt auch die Mitglieder des Exekutivrates, der seit 1995 aus 58 Mitgliedern besteht und normalerweise zweimal jährlich zusammen tritt.

[Bearbeiten] Exekutivrat

Der Exekutivrat fungiert als Bindeglied zwischen Generalkonferenz und Sekretariat. Er ist für die Vorbereitungen der Tagesordnung der Generalkonferenz, die Prüfung des Arbeitsprogramms und des entsprechenden Haushaltsplans sowie für die Überwachung des vom Sekretariat verabschiedeten Arbeitsprogramms zuständig.

Hinsichtlich der Zusammensetzung des Exekutivrats ist im Laufe der letzten 50 Jahre eine zunehmende Verstaatlichung festzustellen. Bis 1954 galten die Mitglieder als Privatpersonen - gewählt als Vertreter des Geistesleben, die im Auftrag der Generalkonferenz handeln sollten. Gemäß eines Vorschlags der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs gelten die Vertreter nunmehr nicht mehr als unabhängig, sondern zugleich als Politiker, welche die Staaten vertreten, aus denen sie stammen. Seit 1976 können die Regierungen darüber hinaus ihre Vertreter vor dem Ablauf ihrer vierjährigen Amtszeit und unabhängig von deren Zustimmung abberufen und ersetzen lassen. Gewählt werden nach Artikel V Absatz 2 der UNESCO-Verfassung solche Persönlichkeiten, die über die notwendige Erfahrungen und Fähigkeiten verfügen, um die administrativen und exekutiven Pflichten des Rates zu erfüllen.

[Bearbeiten] Sekretariat

Das Sekretariat ist in mehrere Abteilungen gegliedert. An seinem Hauptsitz in Paris arbeiten derzeit rund 2.100 Mitarbeiter aus etwa 170 Nationen. Weitere 700 Mitarbeiter sind in den 58 Außenstellen in aller Welt tätig.

Das Sekretariat wird von einem Generaldirektor geleitet, der auf Vorschlag des Exekutivrats von der Generalkonferenz für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt wird. Der Direktor nimmt an den Sitzungen der Generalkonferenz, des Exekutivrates und der Ausschüsse ohne Stimmrecht teil und erstellt Berichte über die Tätigkeit der Organisation.

[Bearbeiten] Nationalkommissionen

Die UNESCO-Nationalkommissionen sind kein Organe der UNESCO, aber bereits von der UNESCO-Verfassung vorgesehene Stellen in jedem Staat. Die Staaten sollen ihre "mit Fragen der Erziehung, Wissenschaft und Kultur befassten maßgeblichen Institutionen mit der Arbeit der UNESCO in Verbindung bringen, vorzugsweise durch Bildung einer Nationalkommission, in der die Regierung und die betreffenden Institutionen vertreten sind." Nationalkommissionen existieren in allen Mitgliedstaaten, so auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

n:
WikiNews
Wikinews: UNESCO – Nachrichten
  1. in den authentischen englischen und französischen Fassungen (engl., franz.)
  2. in der Schweizer Fassung (dt.)
  3. in der österreichischen Fassung (dt.)
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