Isabella von Beirut
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Isabella von Beirut war Königin von Zypern und Herrin von Beirut. Sie war die älteste Tochter von Johannes von Ibelin (dem "alten Baron") und Melisende von Arsur. Sie war 1255 als Kind mit Hugo II. von Zypern verlobt oder verheiratet worden, sein früher Tod 1267 verhinderte jedoch den Vollzug der Ehe.
Nach dem Tode ihres Vaters 1266 erbte sie Beirut. Als ihr Vater Beirut als Lehen übernommen hatte, nachdem er im Streit mit den Lusignans von seinem Amt als Konnetable von Jersualem zurückgetreten war, war die Stadt völlig zerstört, so sehr, "daß weder die Templer und Hospitaliter noch ein einziger der Barone von ganz Syrien sie hatten haben wollen." Inzwischen war sie aber zur eine der wichtigsten Städte des (verbleibenden) lateinischen Ostens geworden.
Isabella war als Jungfrau Witwe geworden, blieb es aber anscheinend nicht lange. Steven Runciman spricht von ihrem "sattsam bekannten unkeuschen Lebenswandel", ein interessantes Indiz für die Freiheit, die eine hochgestellte Erbin in dieser Zeit besaß. Ihre Beziehung zu Julian von Sidon galt als offener Skandal, und eine päpstliche Bulle ermahnte sie schließlich zu erneuter Ehe. Nach dem Gesetz (Assises de Jerusalem, festgehalten von Isabellas Vetter, einem anderen Johann von Ibelin), stand die Heirat von Erbinnen im Alter zwischen 12 und 60 unter der Kontrolle ihres Lehnsherren (servise de mariage). Das sollte vor allem sicherstellen, dass ein Ehemann vorhanden war, der die militärischen Lehenspflichten erfüllte. Ein Verstoß gegen diese Regelung führte zum Verlust des Lehens für ein Jahr und einen Tag (Livre au Roi; Ralf von Tiberias), während eine Heirat ohne Erlaubnis den Verlust des Lehens für die Dauer der Ehe bedeuten konnte. Scheinbar konnte die Zustimmung des Lehnsherren zu einer Heirat auch mit größeren Geldzahlungen erreicht werden, die Familie der Ibelins war jedoch mächtig genug, dass Isabella keine Einmischungen des Königs von Zypern zu befürchten hatte, ähnlich wie Beatrice von Courtenay.
1272 heiratete sie, sicher ohne Zustimmung Hugos, den Engländer Hamo L'Estranger aus dem Gefolge des Prinzen Edward von England, der jedoch schon im folgenden Jahr verstarb. Auf dem Totenbett stellte er Isabella unter den Schutz des Mameluken-Sultans Baibars. König Hugo IV. ließ Isabella nach Zypern entführen, wo er sie zu einer erneuten Hochzeit zwingen wollte. Nach den Assisses konnte er sie vor das Hochgericht laden, das ihr die Wahl zwischen drei möglichen Ehemännern gab, die von gleichem Rang oder dem Rang ihres verstorbenen Gatten sein mussten (Livre des Philipp von Novara). Baibars verlangte jedoch vor dem Hochgericht der Insel ihre Freilassung und bekam Recht. Hugo musste Isabella nach Beirut zurückbringen lassen, und Baibars stellte ihr eine mamelukische Leibwache zur Verfügung. Sie heiratete noch zweimal.
Isabella starb 1282, und ihre Schwester Eschiva von Ibelin, Gattin Humfrieds von Montfort, erbte Beirut. Nach seinem Tod heiratete sie Guido von Lusignan. 1291 fiel Beirut an die Mameluken unter Schudschai.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter W. Edbury, Kingdoms of the Crusaders (Aldershot 1999).
- Rudt de Collenberg, Les Ibelin aux XIIIe et XIVe siècles. Epeteris 9, 1977.
- Steven Runciman, Geschichte der Kreuzzüge (München 1978)
- Jonathan Riley-Smith, Riley-Smith, The feudal nobility and the Kingdom of Jerusalem, 1174-1277 (London, Macmillan 1973).
Personendaten | |
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NAME | Isabella von Beirut |
KURZBESCHREIBUNG | Königin von Zypern und Herrin von Beirut |
GEBURTSDATUM | vor 1255 |
STERBEDATUM | 1282 |
Kategorien: Kreuzzug | Frau | Gestorben 1282 | Königin | Zypern