Guido von Lusignan
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Guido von Lusignan (Guy de Lusignan; * unbekannt; † 1194) war ein französischer Ritter aus dem Haus Lusignan, der König von Jerusalem wurde und das Reich 1187 in die Katastrophe der Schlacht bei Hattin führte.
Guido war ein Sohn des Hugo VIII. (der Stumme), Herr von Lusignan und seiner Frau Bourgogne de Rancon.
Guido erreichte den Nahen Osten in den 1170er Jahren. 1180 arrangierte der von der Lepra gezeichnete König Balduin IV die Heirat mit seiner Schwester Sibylle und machte ihn zum Grafen von Jaffa und Bailli von Jerusalem. Guido begann bald damit, sich mit seiner Frau Sibylle gegen Balduin und dessen Regenten Raimund III. Graf von Tripolis zu verbünden. 1182 brachte er Balduin IV. dazu, ihn zum Regenten zu ernennen, und 1183 zugunsten Sibylles kleinem Sohn Balduin V. zurückzutreten. Raimund III. war anfangs Regent für Balduin V., aber Guido war in der Lage, diese Position selbst zu übernehmen. Als Balduin V. 1186 starb, forderte Guido den Thron (durch seine Ehe mit Sibylle) für sich. Mit Sibylle hatte er zwei Töchter, Alice und Marie, die aber schon jung starben.
Guido kam an die Macht in dem Moment, als Saladin seine erfolgreichen Angriffe auf das Königreich begann. Viele der Nachkommen der ersten Kreuzfahrer, die im Königreich aufgewachsen waren, wollten Frieden mit Saladin schließen, aber die Neuankömmlinge wie Guido und Rainald von Chatillon suchten den Kampf. Rainald provozierte Saladin mit Überfällen auf Handelskarawanen, selbst als Frieden zwischen dem Königreich und dem Sultan herrschte. 1186 reagierte Saladin mit einer Invasion und dem Ziel, Jerusalem von den Christen zurückzuerobern. 1187 versuchte Guido entgegen Raimunds Rat, Saladins Belagerung von Tiberias aufzuheben; Guidos Armee wurde dabei eingekesselt und vom Nachschub abgeschnitten. Am 4. Juli 1187 wurde die Armee des Königreichs in der Schlacht bei Hattin vollständig aufgerieben.
In der Folge fielen Jerusalem und der größte Teil des Königreichs an Saladin. Ausnahmen waren unter anderem Tyrus, das von einem andere Neuankömmling, Konrad von Montferrat verteidigt wurde. Guido verlor seinen Anspruch auf den Thron, als Sibylle 1190 starb. Konrad, der Sibylles jüngere Schwester Isabella heiratete, wurde durch den Einfluss des englischen Königs Richard Löwenherz, der kurz zuvor im Rahmen des Dritten Kreuzzugs ins Land gekommen war, an seiner Stelle gewählt. Guido hielt seinen Anspruch auf den Thron jedoch aufrecht.
Richard, der auf dem Weg ins Heilige Land Zypern erobert hatte, verkaufte die Insel 1192 an Guido, um ihn aus den internen Streitigkeiten in Palästina heraus zu bringen. Guido gab daraufhin seinen Anspruch auf den Thron von Jerusalem auf. Guido wurde der erste Herrscher des Königreichs Zypern. Nach seinem Tod 1194 folgte ihm sein Bruder Amalrich als Herrscher Zyperns, dessen Nachkommen die Insel bis zu ihrem Aussterben 1474 beherrschten.
Vorgänger |
König von Jerusalem 1186-1190 |
Nachfolger Isabella I. und Konrad |
Vorgänger --- |
König von Zypern 1192-1194 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Guido von Lusignan |
ALTERNATIVNAMEN | Guy de Lusignan |
KURZBESCHREIBUNG | König von Jerusalem |
STERBEDATUM | 1194 |
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