Japhetitentheorie
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Die Japhetitentheorie ist eine heute überholte Theorie der Sprachwissenschaft, die von einer gemeinsamen Grundlage der kaukasischen, indogermanischen und baskischen Sprachen ausgeht.
Sie wurde vom russischen Sprachforscher Nikolai Jakowlewitsch Marr (1865-1934) entwickelt und war bis 1950 die offiziell akzeptierte Basis der sowjetischen Linguistik.
Diese Theorie sagte aus, dass die Nachfahren Japhets über den Kaukasus in westliche (Europa) und östliche Richtung (Ferner Osten) gewandert seien und sich dort verbreitet hätten. Auch Inder und Iraner gehörten zu dieser Sprachgruppe, hätten sich mit Völkern aus dem Orient vermischt, aber ihre Satemsprachen (Ostindogermanische Sprachen, von Satem=100) behalten.
Er rechnete demnach die Kaukasischen, Turksprachen und indogermanischen Sprachen den Japhetitischen Sprache, einer gemeinsamen Metasprachfamilie zu.