JBL G 3/3
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G 3/3 | |
---|---|
Nummerierung: | BAM 1-4, MOB 1+2, JS 901-910 |
Anzahl: | 16 |
Hersteller: | SLM |
Baujahr(e): | 1889-1903 |
Ausmusterung: | ab 1906 |
Achsformel: | C' |
Spurweite: | 1000 mm |
Länge über Puffer: | 6965-7020 mm |
Fester Radstand: | 2500 mm |
Leermasse: | 18.6 - 20.2 t |
Dienstmasse: | 18.6 - 20.2 t |
Reibungsmasse: | 18.6 - 20.2 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h, 35 km/h |
Anfahrzugkraft: | 2650 kg JS, BAM 3000 kgMOB |
Treibraddurchmesser: | 1050 mm, 950 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 310 |
Kolbenhub: | 480 |
Kesselüberdruck: | 11 bar Brünig 12 Bar |
Anzahl der Heizrohre: | 126 |
Heizrohrlänge: | 2900 mm |
Rostfläche: | 0.8 m² |
Überhitzerfläche: | 10.2 m²nach Umbau |
Verdampfungsheizfläche: | 56.4 m² 50.2 m²nach Umbau |
Wasservorrat: | 2,6 m³ |
Brennstoffvorrat: | 0.5 t |
Lokbremse: | siehe Text |
Zugbremse: | siehe Text |
Geschwindigkeitsmesser: | Klosse Bünig |
Zwischen 1887 und 1903 wurden insgesamt 16 baugleiche Dampftenderlokomotiven der Bauart G 3/3 von der Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur gebaut. Sie besaßen aber unterschiedliche Treibraddurchmesser.
Von 1887 bis 1901 wurde an die Jura-Bern-Luzern-Bahn (JBL), sowie deren Nachfolger der Jura-Simplon-Bahn (JS), für die Brünigbahn insgesamt 10 Lokomotiven dieses Typs geliefert.
Von der Chemin de fer Bière-Apples-Morges (BAM)wurden 1894, 3 Lokomotiven dieser Bauart bezogen. 1896 wurde eine weitere G 3/3 an die damals noch eigenständige Gesellschaft Chemin de fer Apples-L’Isle (AL) geliefert, die 1899 von der BAM mitsamt dem Rollmaterial übernommen wurde.
Von der Montreux-Oberland Bernois-Bahn (MOB) wurden 1903, 2 Maschinen bezogen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Technisches
Die mit Außenrahmen versehenen Dampftenderlokomotiven, besaßen Treibräder mit einem Durchmesser von 1050 mm. Einzig die beiden MOB Maschinen wurden mit kleineren Treibräden von 950mm ausgeliefert, um in den Steigungen bis zu 73 ‰ eine höhere Zugkraft zu erreichen. Dadurch sank die Höchstgeschwindigkeit bei den MOB Maschinen von 45 auf 35 km/h. Die vier BAM Maschinen waren anfänglich auch nur für 35 km/h abgenommen, diese wurde anlässlich des Einbaus des Üerhitzers später auch auf 45 km/h erhöht. Der Kesseldruck wurde von anfänglich 11 Bar bei den Brünig Maschinen, bei den nachfolgenden BAM und MOB Maschinen auf 12 Bar erhöht.
Der Kessel trug einen Dampfdom so wie ein Sanddom. Auf dem Dampfdohm befand sich das Sicherheitsventil. Auf den Schieberkästen befanden sich Ricour-Saugventile. Die mittlere Achse war als Treibachse ausgeführt. Die außenliegende Steuerung, war eine nach Walschaert mit Taschenkulisse. Die Federn befanden sich über den Achslagern und deren Stützen waren unterhalb des Umlaufblechse montiert. Die ersten sechs Maschinen der JBL hatten noch einen Querausgleich zwischen den vorderen Stützen des ersten Achse, auf diesen wurde bei den letzten 10 Maschinen verzichtet. Während die Brüniglokomotiven eine Leistung von 180 PS erbrachten, konnte dank Erhöhung des Druckes, die Leistung der BAM und MOB Maschinen auf 200 PS erhöht werden. Neben dem Kessel befanden sich beidseitig die Wasser und Kohledkästen. Während die Brünig und BAM Maschinen nur Schwerkraft-Sander hatten war bei den MOB Maschinen ein Dampfsander eingebaut.
[Bearbeiten] Bremsen
Entsprechend den unterschiedlichen Strecken, besaßen die Lokomotiven auch unterschiedliche Zugbremssysteme.
Bei den Brünig Lokomotiven war anfänglich eine Klose Federbremse mit Lösung durch Dampfdruck eingebaut, dies konnte zugleich als Dampfheizung verwendet werden. Diese wurde zwischen 1906/07 durch eine Westinghouse-Differential-Druckluftbremse ersetzt.
Bei den BAM Lokomotiven, war eine Exzenterhebelbremse, sowie eine automatische Vakuumbremse nach Clayton eingebaut.
Bei den MOB Lokomotiven, war eine automatische Vakuumbremse nach Hardy, sowie eine Gegendruckbremse eingebaut.
[Bearbeiten] Überhitzer
Drei BAM Maschinen (1,3,6), erhielten zwischen 1921 und 1926 einen Schmidt'schen Überhitzer eingebaut. Dabei erhielten sie auch entlastete Schieber aus Bronze. Zugleich wurden sie einander angepasst, bei der Nummer 6 konnte der Kesseldruck auf 12 Bar erhöht werden. Es wurde auch eine Acetylengasbeleuchtung und eine Spurkranzschmierung eingebaut.
[Bearbeiten] Nummern Tabelle
JBL | JS ab 1890 |
SBB ab 1902 |
Fabrik Nummer |
Baujahr | Hersteller | Ausrangiert | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
301 | 901 | 101 | 475 | 1887 | SLM | 1911 | |
302 | 902 | 102 | 476 | 1887 | SLM | 1912 | |
303 | 903 | 103 | 496 | 1888 | SLM | 1911 | |
304 | 904 | 104 | 497 | 1888 | SLM | 1916 | Verkauf |
305 | 905 | 105 | 498 | 1888 | SLM | 1916 | Verkauf |
306 | 906 | 106 | 584 | 1889 | SLM | 1916 | Verkauf |
307 | 907 | 107 | 880 | 1894 | SLM | 1942 | |
308 | 908 | 108 | 1089 | 1898 | SLM | 1924 | |
309 | 909 | 109 | 1341 | 1901 | SLM | 1916 | Verkauf ab 1921 BAM 6 |
310 | 910 | 110 | 1342 | 1888 | SLM | 1924 |
AL bis 1899 |
BAM | MOB | Fabrik Nummer |
Baujahr | Hersteller | Überhitzer | Ausrangiert | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 883 | 1894 | SLM | 1926 | 1946 | Verkauf | ||
2 | 884 | 1894 | SLM | - | 1946 | |||
3 | 885 | 1894 | SLM | 1922 | 1946 | |||
1 | 4 | 883 | 1896 | SLM | - | 1943 | Schneepflug | |
6 | 1341 | 1921 | SLM | 1921 | 1946 | ex SBB 109 | ||
1 | 1512 | 1903 | SLM | - | 1906 | Verkauf | ||
2 | 1513 | 1903 | SLM | - | 1918 | Verkauf |
[Bearbeiten] Betriebliches
[Bearbeiten] JBL, JS, Brünig
Die Maschinen wurden auf den beiden Flachstrecken (Interlaken-Meiringen und Giswil Luzern) eingesetzt. Ab 1905 wurden sie von den G 3/4 verdrängt.
[Bearbeiten] BAM
Bis zur Elektrifizierung 1943, führte die sie alle Züge. Ab 1921 wurden sie von der Nummer 6, der ehemaligen Brunig Nummer 109 unterstützt.
[Bearbeiten] MOB
Die eigentlich als elektrische Bahn gebaute MOB. Beschaffte sich die beiden Maschinen um für den Güterverkehr und Baustellenverkehr, eigene Fahrdraht unabhängige Fahrezeuge zu verfügen. Da die elektrischen Anlagen noch nicht vollständig in Betrieb genommen waren.
[Bearbeiten] Verbleib
- Die beiden MOB Maschinen wurden 1906 und 1918 nach Luxemburg verkauft.
- Die BAM 1, wurde 1946 an die Betreiber der Strecke Grenoble–Bourg d'Oisans verkauft.
- Die BAM 4, wurde 1943 in einen Schneepflug umgebaut, der 1952 verschrottet wurde.
- Die SBB 109, kam 1921 zur BAM als Nummer 6. Diese verkaufte sie später an die Holzwerke Renfer in Biel.
- Die SBB 104-106, wurden 1916 nach Österreich verkauft, wo sie von der K.u.K Heeresverwaltung verwendet wurden.
[Bearbeiten] Quellen
- Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966 (Moser Buch) S. 326ff