Joan Fontaine
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Joan Fontaine (eigentlich Joan de Beauvoir de Havilland) (* 22. Oktober 1917 in Tokio) ist eine US-amerikanische Filmschauspielerin.
[Bearbeiten] Leben
Joan Fontaine, Tochter eines britischen Patentanwalts in Japan und der Filmschaupielerin Lillian Fontaine, ist die jüngere Schwester der Schauspielerin Olivia de Havilland. Aufgrund immer wiederkehrender Erkrankungen von Joan und ihrer Mutter zog die Familie aus gesundheitlichen Gründen nach Saratoga/Kalifornien um. Die ehrgeizige Mutter gab ihren Töchtern Joan und Olivia von klein auf Schauspielunterricht, und beide strebten eine Filmkarriere an. Ihr Vater ging aber wegen eines japanischen Dienstmädchens bald nach Japan zurück und ließ sich scheiden. Joan folgte dem Vater nach Tokio und besuchte dort die Amerikanische Schule. 1934 kehrte sie in die USA zurück und musste feststellen, dass ihre Schwester dabei war, sich einen Namen auf der Bühne zu machen.
Die Geschwister gingen nach Hollywood, um dort ihre Filmkarriere zu starten. Weil Olivia de Havilland den Familiennamen benutzte, trat Joan zunächst unter dem Künstlernamen Joan Burfield auf. Doch ihre Karriere schien bereits nach dem ersten Film Schluß mit den Frauen (1935) zu Ende zu sein. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, die als Partnerin von Eroll Flynn bei Warner Brothers Karriere machte.
Joan änderte ihren Namen in Fontaine und erhielt ab 1937 neue Angebote. In den folgenden Jahren spielte sie größere Rollen in Filmen wie You Can't Beat Love, Quality Street, Die Frauen und Aufstand in Sidi Hakim. 1940 engagierten der Filproduzent David O. Selznick und der Regisseur Alfred Hitchcock Fontaine für Rebecca, die Verfilmung des Bestsellerromans von Daphne du Maurier. Die Rolle der verschüchterten, naiven Gattin des tragisch-verquälten Max de Winter, gespielt von Laurence Olivier, verkörperte sie überzeugend. Joan wurde für den Oscar nominiert und avancierte zum Star. Allerdings war sie vertraglich an Selznick gebunden, der sie nach Belieben an andere Studios verlieh und ihr nur einen Bruchteil der Gage auszahlte. Ingrid Bergmann, die zeitgleich ebenfalls bei Selznick unter Vertrag war, bezeichnete diese Methode später als Form der Sklaverei.
Im darauffolgenden Jahr gewann Fontaine den Oscar für ihre Rolle in dem Hitchcock-Film Verdacht. Sie spielte im selben Jahr in dem Kriegsdrama This Above All neben Tyrone Power und erhielt 1943 eine weitere Oscar-Nominierung für Liebesleid. Ihre Darstellung der Jane Eyre in der opulenten Version von 1944 neben Orson Welles wurde von den Kritikern nicht sonderlich gemocht. Sie warfen der Schauspielerin vor, all zu sehr die Naivität des Charakters in den Vordergrund gestellt zu haben. 1944 hatte sie in der Verfilmung des Daphne du Maurier Buchs Frenchman Creek eine abwechslungsreiche Doppelrolle, die stark an die Filme erinnerte, die Margaret Lockwood in England drehte: wohlgeborene Dame bei Tag, Piratenbraut bei Nacht und viele romantische Verwicklungen. Ihr persönlicher Lieblingsfilm war die Max Ophüls Produktion von Brief einer Unbekannten, den sie 1947, nach Beendigung ihres Vertrages mit Selznick, koproduzierte.
In scharfem Kontrast zu ihren sonstigen Rollen standen die Parts als mordende Abenteurerin in Ivy sowie der Auftritt in dem film-noir-Streifen Bis zur letzten Stunde, der sie als verschreckte Krankenschwester in der Gewalt von Burt Lancaster zeigte. Mit dem Ende der Dekade sank der Stern von Fontaine rasch, hauptsächlich weil der Markt für romantische Melodramen, die ihr Forte waren, keinen Bedarf mehr zeigte. Sie spielte 1952 noch die bemerkenswert bösartige femme fatale in Born to be Bad und zog sich nach einem Auftritt 1966 in dem unterschätzten Horrorfilm The Witches mehr und mehr ins Privatleben zurück.
Privat war sie eher eine robuste Draufgängerin: Ballonfahrten, Trips im selbstgesteuerten Flugzeug und Hochseefischen zählten zu Fontaines Hobbys.
In ihrer Autobiographie erzählte sie freimütig von zahllosen Affären und einem ausgeprägten Desinteresse an den eigenen Kindern, die sie eher als Belastung empfand. Besonders diese fehlende Mutterliebe soll ein Hauptkritikpunkt ihrer Schwester Olivia gewesen sein. Insgesamt scheint die von der Presse inszenierte Dauerfehde der Schwestern jedoch nicht ganz so dramatisch gewesen zu sein.
Joan Fontaine hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (1645 Vine Street).
Privat war die Schauspielerin viermal verheiratet, alle Ehen wurden geschieden. Von 1939 bis 1945 war der englische Schauspieler Brian Aherne ihr Gatte. Von 1946 bis 1951 währte ihre Ehe mit dem US-amerikanischen Filmproduzenten und Schauspieler William Dozier, aus der die gemeinsame Tocther Deborah Leslie Dozier stammte. Weitere Ehen folgen mit dem US-amerikanischen Drehbuchautoren und Filmproduzenten Collier Young (1952-1961) und Alfred Wright Jr. (1964-1969).
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1935: Schluß mit den Frauen (No More Ladies)
- 1937: Quality Street
- 1937: Ein Fräulein in Nöten (A Damsel in Distress)
- 1938: A Million to One (1938)
- 1939: Rache für Alamo (Man of Conquest)
- 1939: Aufstand in Sidi Hakim (Gunga Din)
- 1939: Die Frauen (The Women)
- 1940: Rebecca
- 1941: Verdacht (Suspicion)
- 1943: Liebesleid (The Constant Nymph)
- 1944: Der Pirat und die Dame (Frenchman's Creek)
- 1944: Die Waise von Lowood (Jane Eyre)
- 1945: Oh, Susanne! (The Affairs of Susan)
- 1946: Morgen und alle Tage (From This Day Forward)
- 1947: Ivy
- 1948: Bis zur letzten Stunde (Kiss the Blood Off My Hands)
- 1948: Brief einer Unbekannten (Letter from an Unknown Woman)
- 1948: Ich küsse Ihre Hand, Madame (The Emperor Waltz)
- 1949: Startbahn ins Glück (You Gotta Stay Happy )
- 1950: Born to Be Bad
- 1950: Liebesrausch auf Capri (September Affair)
- 1952: Wofür das Leben sich lohnt (Something to Live For)
- 1952: Orson Welles' Othello (The Tragedy of Othello: The Moor of Venice)
- 1952: Ivanhoe – Der schwarze Ritter (Ivanhoe)
- 1953: Der Mann mit zwei Frauen (The Bigamist)
- 1953: Flug nach Tanger (Flight to Tangier)
- 1953: Boccaccios große Liebe (Decameron Nights)
- 1954: Der Schürzenjäger von Venedig (Casanova's Big Night)
- 1956: Jenseits allen Zweifels (Beyond a Reasonable Doubt)
- 1956: Serenade
- 1957: Land ohne Männer (Until They Sail)
- 1957: Heiße Erde (Island in the Sun)
- 1958: Ein gewisses Lächeln (A Certain Smile)
- 1961: Unternehmen Feuergürtel (Voyage to the Bottom of the Sea)
- 1962: Zärtlich ist die Nacht (Tender Is the Night)
- 1967: Der Teufel tanzt um Mitternacht (The Witches)
- 1975: Ryan's Hope (Fernsehserie)
- 1985: Kreuzfeuer (Crossings)
- 1986: Dark Mansions
- 1994: Der gute König (Good King Wenceslas, TV)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fontaine, Joan |
ALTERNATIVNAMEN | Joan de Beauvoir de Havilland, Joan Burfield |
KURZBESCHREIBUNG | Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1917 |
GEBURTSORT | Tokio, Japan |