Johann Friedrich von Schönberg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Hans Friedrich von Schönberg, auch bekannt unter dem Pseudonym Conradus Agyrta von Bellemont, war ein Schriftsteller des 16. Jahrhunderts und Autor des bekannten Schildbürgerbuchs.
Er wurde am 28. Februar 1543 im heutigen Schildauer Ortsteil Sitzenroda geboren und kannte die benachbarte Stadt von Kindheit an. In seinem Geburtsort weist eine Tafel an der nach im benannten "Johann Friedrich von Schönberg-Linde" auf ihn hin. Bekanntheit erhielt er dadurch, dass er der vermutliche Autor der Schildbürgergeschichten ist.
1586 erhielt Johann Friedrich von Schönberg vom sächsischen Kurfürsten das Rittergut Uebigau zum Lehen. Hier erinnert auch seit 1998 eine Gedenktafel.[1] Als Amtshauptmann und Hofrichter in Wittenberg vertrat er stets die Interessen des Adels. Anlässlich der General-Visitation im Jahre 1592 zur Bekämpfung des Calvinismus ärgerte er sich besonders über die "liederlichen Sitten und Verhältnisse in Schilda". Das brachte ihn dazu, die bereits im Lalebuch von 1597 gedruckten Geschichten den Bürgern von Schilda zuzuschreiben, um sie so dem allgemeinen Gelächter preiszugeben. Dem Lalebuch war kein großer Erfolg gegönnt, dagegen war das Schiltbürgerbuch lebendiger und erlebte ungleich mehr Nachdrucke.[2]
Ab 1613 bis zu seinem Tod ein Jahr später lebte er in Falkenberg/Elster. Die Stadt, in der heute mit einer „Von-Schönberg-Gasse“ und einer Gedenktafel an den Dichter und Juristen erinnert wird, gehört heute zum Land Brandenburg, lag damals jedoch auf kursächsischem Gebiet.
Im Jahre 1614 verstarb Johann Friedrich von Schönberg in Falkenberg.[3]