John Kennedy Toole
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John Kennedy Toole (* 17. Dezember 1937 in New Orleans, † 26. März 1969 (Freitod) in Biloxi (Mississippi)) war ein amerikanischer Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Toole studierte an der New Yorker Columbia-Universität und lehrte nach seinem Abschluss an der University of Southwestern Louisiana Englisch, später am New Yorker Hunter College. Ein Doktorat an der Columbia Universität musste er 1961 unterbrechen, als er zum Militärdienst eingezogen wurde. Diesen absolvierte er in Puerto Rico, wo er spanischsprachigen Soldaten Englisch beibrachte. Nach seinem Wehrdienst kehrte er nach Louisiana zurück, und verbrachte seine Zeit meist im French quarter von New Orleans, der von der französischen Kolonialzeit geprägten Altstadt.
Das Manuskript seines Romans A Confederacy of Dunces sandte er dem Verlagshaus Simon & Schuster, das es nach anfänglichem Interesse letztlich ablehnte. Auch andere Verleger waren nicht zur Veröffentlichung bereit. Toole hielt seinen Roman jedoch für ein Meisterwerk und verfiel ob der wiederholten Absagen der Verlage in Depressionen und begann zu trinken. Einige Biografen vermuten, dass Ratlosigkeit über seine sexuelle Orientierung zu Tooles persönlichem Niedergang beigetrug. 1969 beging er schließlich Selbstmord, indem er die Abgase seines Autos mit einem Schlauch in den Personenraum leitete.
Nach Tooles Tod versuchte seine Mutter jahrelang vergebens, einen Verlag für A Confederacy of Dunces zu finden. Schließlich nötigte sie Walker Percy, das Manuskript zu lesen. Dieser war überrascht über die hohe Qualität des Romans und fand 1980 einen Verlag. Der Roman wurde von den Kritikern als Meisterwerk der Südstaatenliteratur gefeiert; Toole wurde postum der Pulitzer-Preis für den besten Roman des Jahres verliehen. Er wurde seither in mindestens 18 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft. 1989 wurde ein weiterer Roman Tooles (The Neon Bible) veröffentlicht, den er im Alter von 16 Jahren vollendet hatte, aber niemals zur Veröffentlichung vorgesehen hatte.
[Bearbeiten] Werk
A Confederacy of Dunces (dt. „Die Verschwörung der Idioten“) ist ein Schelmenroman, der das Leben in New Orleans in pointierter Weise porträtiert. Der Protagonist ist Ignatius J. Reilly, ein fauler und verfressener Intellektueller, der zu Hause bei seiner verwitweten Mutter lebt. Er verachtet die Moderne, gegen den er, eingeschlossen in seinem muffigen Zimmerchen, an einem umfangreichen Pamphlet schreibt. Er muss sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen, nachdem seine Mutter im angetrunkenen Zustand einen Unfall (mit Sachschaden) verursachte. Von Job zu Job gerät er dabei von einer grotesken Situation in die nächste, und beschimpft auf seiner Odyssee Gott und die Welt, oft mit Hinweisen auf Boethius' „Vom Trost der Philosophie“, dessen Struktur auch das Organisationsprinzip des Romans liefert. Der Roman hat deutliche autobiografische Züge. Vor allem in den Nebenfiguren (Polizeiinspektor Mancuso, Santa Battaglia, Burma Jones, Dorian Greene) beschreibt er karikatural die Unterschicht und „Szene“ des alten New Orleans. Der Titel des Romans leitet sich von einem Diktum Jonathan Swifts her: „Wenn ein wahres Genie auf dieser Erde erscheint, wirst du es daran erkennen, daß sich die Idioten gegen es verschwören“.
[Bearbeiten] Werke
- A Confederacy of Dunces. ISBN 0140282688
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- dt. Ignaz oder Die Verschwörung der Idioten. dtv: München 1988. ISBN 342310841X
- The Neon Bible. Grove Press: New York 1991. ISBN 0802111084
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- dt. Die Neonbibel. dtv: München 1991. ISBN 3423114088
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Toole, John Kennedy |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1937 |
GEBURTSORT | New Orleans |
STERBEDATUM | 26. März 1969 |
STERBEORT | Biloxi (Mississippi) |