John Tavener
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John Kenneth Tavener (* 28. Januar 1944 in London) ist ein englischer Organist und Komponist.
Tavener kam als Sohn presbyterianischer Eltern schon früh mit religiöser Musik in Berührung. Er war Organist und Chorleiter an der St. John´s Presbyterian Church in Kensington (London), studierte an der Royal Academy of Music (1961-1965) und gewann mit seiner Kantate Cain und Abel den Fürst-Rainer-von-Monaco-Preis. Es folgten weitere Kompositionen (überwiegend religiöser Thematik), die Tavener als einen der begabtesten und charismatischsten Komponisten Englands etablierten.
Von entscheidender Bedeutung waren die Begegnungen mit Theologen, Denkern und Dichtern, so dem Karmelitenpater Malachy Lynch, dem Metropoliten Anthony (Bloom) von Surosch (1914-2003), Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche in England, der zu einem wichtigen Mentor wurde. Mutter Thekla, Äbtissin des orthodoxen Klosters von Normanby in Yorkshire, war für Tavener eine Begleiterin, und hat für viele Chorwerke die Texte übersetzt, zusammengestellt oder geschrieben. 1977 erfolgte Taveners Übertritt zur russisch-orthodoxen Kirche. Seine Musik nahm nun einen wesentlich strengeren transzendenten Charakter an, während technisch alles beim Alten blieb. Benjamin Britten schrieb 1969: "Tavener und viele andere seiner Generation setzen sich heute immer weiter von der, wie ich sie nenne, akademischen Avantgarde ab. Er und viele andere vergöttern die Vergangenheit und bauen auf die Vergangenheit".
Ausgangspunkt für Taveners kompositorisches Schaffen ist die Theologie und die Spiritualität der orthodoxen Kirche und deren Kirchenmusik. Er orientiert sich an der Musik des Ostens, führt aber die Besonderheiten und den Geist russischer und byzantinischer Kirchenmusik in eine eigene Tonsprache. Dabei spielt allerdings auch die westlich geprägte Herkunft Taveners eine Rolle. Seine Werke sind zugleich tief in der Vergangenheit verwurzelt und doch erstaunlich modern. Taveners Chormusik ist nicht zuerst für den Konzertsaal, sondern vielmehr für den sakralen Raum und die damit verbundene Liturgie gedacht, speziell für die der orthodoxen Kirche.
[Bearbeiten] Werke in Auswahl
- Little Requiem for Father Malachy Lynch
- The Lamb
- The Tyger
- Hymn to the mother of God
- Magnificat
- Nunc dimittis
- God is with us
- Eonia
- Annunciation
- Song for Athene
- The Protecting Veil (Cello + Streichorch.).
- Children of Men (Filmmusik, 2006) (Frauenstimme + Streichorch.).
[Bearbeiten] Literatur
- Walsh, St. J. T. in: The New Grove; versch. Artikel in Booklets mit Aufnahmen von J.T.;
- Bermhard Hemmerle: John Tavener. In: Kirchenmusik im Bistum Limburg, 1999
[Bearbeiten] Weblinks
- Einträge zu John Tavener im Katalog des Deutschen Musikarchivs
Personendaten | |
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NAME | Tavener, John Kenneth |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Organist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1944 |
GEBURTSORT | London |