Joseph Eduard Konrad Bischoff
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Joseph Eduard Konrad Bischoff (* 9. August 1828 in Niedergailbach; † 30. Mai 1920 in Speyer) war ein unter dem Pseudonym Konrad von Bolanden schreibender deutscher Schriftsteller.
Bischoff studierte seit 1849 katholische Theologie in München, wurde 1852 als Domkaplan in Speyer angestellt, nach einigen Jahren als Administrator nach Kirchheimbolanden und von hier als Pfarrer nach Börrstadt am Donnersberg versetzt. Seit 1859 war er Pfarrer in Berghausen bei Speyer, bis er 1869 seinem Amt entsagte und sich privatisierend in Speyer niederließ, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen.
Papst Pius IX. ernannte ihn 1872 zu seinem Wirklichen Geheimen Kammerherrn. Bischoff hat in kurzer Zeit eine ungemeine Fruchtbarkeit entwickelt und in den katholischen Kreisen Europas Aufsehen erregt. Seine zum Teil vielfach aufgelegten Werke, teils historischen, teils sozialen Inhalts, haben stark ausgesprochene ultramontane Tendenzen und richten sich schroff gegen den Protestantismus und überhaupt gegen jede freiheitliche und vernünftige Entwickelung in Kirche und Staat, Leben und Wissenschaft.
In den ersten Romanen: Eine Brautfahrt (Regensburg 1857) und Franz von Sickingen (Regensburg 1859), stellte er die Reformation als eine gemeine Rebellion, als einen Ab- und Rückfall dar und schilderte Luther, Sickingen, Hutten etc. mit den grellsten Farben als moralisch Verworfene.
Dann folgten: "Königin Bertha (Regensburg 1860) und Barbarossa (Regensburg). 1862); ferner: Die Aufgeklärten (Mainz 1864) und Historische Novellen über Friedrich II. und seine Zeit (Mainz 1865-66, 4 Bde.), worin der große Preußenkönig als eine Art politischen Räuberhauptmanns erscheint.
Gegen die naturwissenschaftlichen Forschungen wendet sich
- Angela (Regensburg 1866), gegen den Liberalismus
- Die Freidenker (Regensburg 1866),
- Die Schwarzen und die Roten (Mainz 1868),
- Fortschrittlich (Mainz 1870).
In dem gleichen Geist gehalten sind die Romane und Erzählungen:
- Gustav Adolf (Mainz 1867-70, 4 Bde.);
- Raphael (Mainz 1870);
- Der neue Gott (Regensburg 1871);
- Canossa (Mainz 1873, 3 Bde.); u.a.
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[Bearbeiten] Literatur
- Volker Busch: Konrad von Bolanden. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon, Bd. 2, S. 96-97
[Bearbeiten] Weblinks
PND: Datensatz zu Joseph Eduard Konrad Bischoff bei der DNB |
keine Einträge, 19.8.06
Nicht individualisierter Eintrag zum Namen Joseph Eduard Konrad Bischoff im Katalog der DNB |
Personendaten | |
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NAME | Bischoff, Joseph Eduard Konrad |
ALTERNATIVNAMEN | Konrad von Bolanden [Pseudonym]; Bischoff, Josef Eduard Conrad |
KURZBESCHREIBUNG | katholischer Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 9. August 1828 |
GEBURTSORT | Niedergailbach |
STERBEDATUM | 30. Mai 1920 |
STERBEORT | Speyer |