Jugendrichter
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Jugendrichter ist ein Spruchkörper des Amtsgerichts, der als Einzelrichter über Verfehlungen Jugendlicher (14 bis 17 Jahre) und Heranwachsender (18 bis 20 Jahre) entscheidet.
Er ist für die Verfahren zuständig, für die nicht das Jugendschöffengericht oder die Jugendkammer zuständig ist, also in den Fällen, in denen lediglich mit der Verhängung von Erziehungsmaßregeln oder Zuchtmittel (sowie etwaiger Nebenstrafen wie das Fahrverbot) zu rechnen ist. Stellt sich in der Hauptverhandlung allerdings heraus, dass gegen den Angeklagten doch die Verhängung einer Jugendstrafe geboten ist, kann er eine solche bis zu einem Jahr verhängen. Soweit der Jugendrichter auf Heranwachsende oder Erwachsene allgemeines Strafrecht anwendet, reicht seine Strafgewalt wie bei allen Strafrichtern bis zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren.
Wie alle Jugendgerichte verhandelt der Jugendrichter in nichtöffentlicher Sitzung, wenn sämtliche Angeklagten Jugendliche sind. Gegen die Urteile des Jugendrichters, deren Vollstreckung er bei Anwendung von Jugendstrafrecht ebenfalls leitet, können die Rechtsmittel der Berufung oder der Revision eingelegt werden.
![]() |
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Rechtsthemen! |
Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern. |