Königsboden
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Der Königsboden (ung. Királyföld) ist ein alter Regionsname für das Gebiet, welches sich zwischen den Flüssen Alt und Kokel in Siebenbürgen erstreckt. In alten Urkunden und Karten wird als Westgrenze Broos im Unterwald und als östlichster Punkt Draas im Repser Ländchen angegeben.
Die Bezeichnung Königsboden deutet auf die besondere Rechtslage des Gebiets im Mittelalter hin. Ab dem 12. Jahrhundert war die relativ dünn besiedelte Region durch deutsche Siedler erschlossen worden und ein zusammenhängender königlicher Besitz. Mittelalterliche Quellen nannten das Gebiet damals terra regis oder fundus regis. Die dort lebenden Siebenbürger Sachsen waren nur dem König von Ungarn untertan, der sie im Goldenen Freibrief von 1224 (Andreanum) mit weitreichenden Privilegien und Sonderrechten, sowie einer Art Autonomiestatut ausgestattet hatte. Diese Rechte wurden bald auch auf das Burzenland um Kronstadt und das Nösnerland mit dem Vorort Bistritz ausgedehnt.
In diesem Gebiet bekamen die ersten Kolonistengruppen der Siebenbürger Sachsen die Zuteilungen von Land und Hofstellen. Sie gründeten ihre ältesten Städte und Dörfer dort. Später entwickelten sich auf dem Königsboden als Verwaltungseinheiten die Sieben Stühle. Gemeinhin wurde der Königsboden aufgrund seiner Einwohnerschaft als Sachsenland bezeichnet. Heute wird das Gebiet hingegen überwiegend von Rumänen bewohnt.