Kaldor-Hicks-Kriterium
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Das Kaldor-Hicks-Kriterium (nach Nicholas Kaldor und John Richard Hicks) bezeichnet ein ökonomisches (volkswirtschaftliches) Effizienzmaß (daher auch Kaldor-Hicks-Effizienz genannt). Danach ist eine Politikmaßnahme sinnvoll, wenn sie für mindestens ein Individuum eine Verbesserung bringt und die Verlierer durch die Gewinner kompensiert werden könnten. Dabei muss die Kompensation nur theoretisch möglich sein, aber nicht tatsächlich erfolgen. Wenn sie tatsächlich stattfände, wäre die Maßnahme sogar eine Verbesserung im Sinne von Vilfredo Pareto (vgl. Pareto-Effizienz). Eine tatsächliche Kompensation wird auch als Paretianische Kompensation bezeichnet.
Ein Beispiel dazu: Durch Handel steigt die Gesamtproduktion in jedem der beteiligten Länder. Die überproportionale Produktionssteigerung des jeweiligen Exportsektors kann jedoch einhergehen mit einer Produktionsverringerung des jeweiligen Importsektors. Durch Umverteilung der zusätzlich produzierten Güter wäre es dennoch theoretisch möglich, alle Beteiligten besser zu stellen.
[Bearbeiten] Literatur
Hal R. Varian: Intermediate Microeconomics (6th ed. 2003), S. 15-16