Kamelbus
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Der Kamelbus ist ein Sattelzugomnibus; d.h. ein in Kuba entwickelter LKW-Sattelauflieger zum Personentransport.
Eigentlich wird (ausgehend von der spanisch-sprechenden Karibik und den Kanarischen Inseln) ein Stadtbus als Guagua bezeichnet. Auf Grund seiner Form wird der Stadtbus in Havanna aber auch Camello (span. Kamel) genannt.
Aus der Wirtschaftskrise auf Kuba (mit dem Zusammenbruch des Ostblocks; euphemistisch als besondere ökonomische Periode bezeichnet) resultiert ein Mangel an Devisen (Treibstoffmangel und staatlich festgelegten Preise), der sich im Stadtbild vor allem im öffentlichen Verkehr zeigt: In Havanna wurden, um dem Mangel an Bussen (die teuer importiert werden müssen) abzuhelfen, Auflieger zum Personentransport konstruiert. Der Name resultiert aus den „Höckern“ an beiden Enden des Aufliegers. Ursprünglich als Provisorium geplant, gehören die „Camellos“ (in der Regel von amerikanischen Sattelzugmaschinen gezogen) für viele schon zum Stadtbild von Havanna.
Von Touristen gerne fotografiert, sind die Vehikel bei den „Habanneros“ eher ein ungeliebtes Symbol der Misswirtschaft: Wenig komfortabel, unklimatisiert, meist überfüllt und Arbeitsfeld von Taschendieben.
Bis in die 1980er Jahre erfolgte der städtische Bustransport in Havanna überwiegend mit aus Großbritannien importierten Bussen der Marke Leyland.