Kanaille
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Kanaille (frz.) (auch: Canaille) ist ein Schimpfwort und bedeutet soviel wie gemeiner Kerl, Schurke, Halunke, Schuft. Es wurde im 17. Jahrhundert aus dem Französischen (canaille) ins Deutsche übernommen. Dort stammt es vom italienischen cane (Hund) ab, was wiederum auf den lateinischen Hund (canis) zurückgeht.
Canaille wurde auch lange Zeit als herabsetzende Bezeichnung für eine Gruppe von Menschen benutzt (das Pack, das niedere Volk). Im Deutschen ist diese kollektive Bedeutungsart nur noch wenig bekannt. Der Ausdruck „jemanden en canaille behandeln“ wird für ein offen despektierliches, verachtendes Verhalten gebraucht.
Literarische Würdigung erhielt das Schimpfwort in Schillers Schauspiel Die Räuber: "Ein zuckersüßes Brüderchen! In der That! - Franz heißt die Canaille?". Auch Thomas Mann lässt in seinen Buddenbrooks den Schwiegervater des Konsuls Buddenbrook, Konsul Lebrecht Kröger, mit den Worten sterben: „Man müsste diesen infamen Schmierfinken den Respekt mit Pulver und Blei in den Leib knallen ... Das Pack...! Die Canaille...!“ Ebenso Nikolaj Gogol in seinem Werk "Der Revisor" als der Stadthauptmann mit den Kaufleuten schimpft: "Aber wäre die Lage für euch auch nur ein bißchen günstiger, würdet ihr mich in den Dreck treten, ihr Kanaillen, und noch auf mir herumtrampeln."
[Bearbeiten] Übersetzungs- und Aussprachehilfe
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Wiktionary: Kanaille – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |