Kap Sounion
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Kap Sounion wurde nach dem gleichnamigen in der Nähe gelegenen griechischen Ort benannt und ist der südlichste Punkt der Landschaft Attika. Auf dem Gipfel befindet sich der berühmte Marmortempel des Gottes Poseidon, der auf einer künstlichen Terrasse angelegt ist. Kap Sounion ist eine touristische Attraktion, insbesondere die Sonnenuntergänge sind beeindruckend. Hier stürzte sich Ägeus ins Meer als er seinen Sohn Theseus mit schwarzen Segeln aus Kreta zurückkehren sah. Die schwarzen Segel waren ein abgemachtes Zeichen für den Tod Theseus', der jedoch noch lebte und im Siegesrausch über Minotaurus vergaß, die schwarzen Segel gegen weiße auszutauschen, so dass Ägeus vor lauter Trauer seinem Leben ein vorzeitiges Ende gab. Dieses tragischen Todes des Königs Ägeus gedenkt man bis heute mit dem Namen des Ägäischen Meeres.
In archaischer Zeit gab es hier keinen Tempel, sondern nur einen Altar, bei dem kolossale Kouroi als Weihgeschenke standen. Besonders bekannt hiervon ist der sogenannte Sunion-Krieger, der sich in Athen im Archäologischen Nationalmuseum befindet. Er ist nicht der einzige Kouros, der hier gefunden wurde. Es gibt eine Gruppe derartiger Figuren, wenngleich nicht in der Größe und auch nicht im gleichen Fundzusammenhang.
Um 490 v. Chr. wurde ein noch nicht vollendeter Tempel von den Persern zerstört. Gegen 440 v. Chr. wurde ein dorischer Peripteros errichtet, von dem heute noch zwölf Säulen aufrecht stehen. Zu diesem heiligen Bezirk gehörten noch Propylon, Stoa und ein Bankettsaal.
In ca. 500 m Entfernung stand ein in klassischer Zeit erbauter Tempel der Athene Sunias, dessen Steine aber im 1. Jahrhundert v. Chr. für den Bau der Agora in Athen verwendet wurden.
Koordinaten: 37° 38′ 56" n. Br., 24° 1′ 40" ö. L.