Kartei
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Kartei ist eine geordnete Sammlung von Daten auf kleinformatigen Karten, wobei jede der Karten für eine Informationseinheit steht und damit ein Objekt der Wirklichkeit repräsentiert.
Eine Kartei ist geordnet, um eine Suche nach den enthaltenen Daten zu erleichtern. Die Anordnung kann alphabetisch, nach einem Datum oder nach anderen Kriterien geschehen.
Eine Kartei wird meist auf Karteikarten geschrieben oder gedruckt, der Arbeitsgang selbst als Verkartung von Daten bezeichnet. Die Karteikarten werden in einem Karteikasten ihrer Anordnung entsprechend aufbewahrt. Durch in Abständen angebrachte Reiter wird die Kartei übersichtlich gehalten. (Siehe auch Zettelkasten.)
Zum effizienten Benutzen einer Kartei ist die korrekte Anordnung der Karten unbedingt erforderlich; andernfalls lassen sich Daten nicht finden.
Zum Vervielfältigen und Archivieren werden Karteien analog auf Mikrofiche abfotografiert und sind anschließend mit speziellen Lesegeräte nutzbar.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Randlochkarten, bei denen Löcher in den Rand der Karte gestanzt sind, die die Merkmale, die auf der Karteikarte notiert sind, codieren.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Karteien und Datenbanken
Eine Kartei kann auf eine Datenbank elektronisch abgebildet werden. Im Gegensatz zu einer Datenbank besteht eine Kartei allerdings meist nur aus einer einzigen Ansammlung strukturgleicher Karteikarten. Die elektronische Entsprechung einer Kartei ist demnach die Tabelle einer Datenbank. Eine Karteikarte entspricht dann einer Zeile in dieser Tabelle.
[Bearbeiten] Karteiarten
Es gibt zwei Arten von Karteien: Blockkartei: Karteikarten stehen aufrecht, genau hintereinander, nachfolgende Karten werden durch vorderste Karte verdeckt.
Übersicht: gering; Vollständigkeitskontrolle: schwierig; Ergänzungsmöglichkeiten: sehr gut; Raumbedarf: gering; Kosten: niedrig;
Staffelkartei: Karteikarten stehen, hängen oder liegen schuppenförmig versetzt hintereinander. von jeder Grundkarte ist ein Streifen sichtbar.
Übersicht: sehr gut; Vollständigkeitskontrolle: sehr leicht; Ergänzungsmöglichkeit: gering (zusätzliche Behälter); Raumbedarf: sehr hoch; Kosten: hoch;
[Bearbeiten] Beispiele
- Patientenkartei einer Arztpraxis
- Bibliothekskatalog einer Bibliothek
- Ahnenstammkartei des deutschen Volkes
- Lernkartei
A)Ahnenstammkartei B)Blockkartei, Breitstaffelkartei, Bückerkartei, Bewegungsdaten C) D)Druckdatum E) F)Fächerkartei, Flachstaffelkartei G)Geburtstagskartei H)Hängekartei I) J) K)Kartei.-liste,kopf,rumpf,fuß, Klienten.- Kundenkartei, Karteiführung L)Lagerbestandskartei, Lieferkartei, Lernkartei M)Mitgliedskartei, Mahnkartei N) O)Ordnungsmittel P)Personalkartei, Patientenkartei Q) R)Radionskartei S)Streifenkartei Schrägsichtkartei, Schülerkartei, Schallplattenkartei, Stammdaten, Sachkartei T)Terminkartei U) V)Vertikalstaffelkartei W) X) Y) Z)
[Bearbeiten] Siehe auch
Datei, Kirchenbuchverkartung, Repertorium
[Bearbeiten] Literatur
- Markus Krajewski: Zettelwirtschaft. Die Geburt der Kartei aus dem Geiste der Bibliothek. Berlin 2002 (Copyrights 4).
- Hans Petschar, Ernst Strouhal und Heimo Zobernig: Der Zettelkatalog. Ein historisches System geistiger Ordnung. Wien, New York 1999.
- W. Porstmann: Karteikunde. Das Handbuch der Karteitechnik. 4. Aufl., Berlin 1950.