Katutura
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Katutura ist - historisch bekannt als eine ehemalige Township - ein Stadtteil westlich von Windhoek / Namibia, das in den 1950er Jahren im Rahmen der südafrikanischen Apartheidspolitik entstanden ist. Katutura bildet heute mit ca 121.000 Einwohnern neben Katutura (Ost) (mit 17.737 Einwohnern), einen der Wahlkreise innerhalb der Hauptstadtregion von Khomas und ist einer der lebendigsten Stadtteile der Hauptstadt.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der Name dieser Vorstadt stammt aus der Sprache der Ovambo und bedeutet soviel wie "der Ort, an dem wir nicht leben möchten". Bislang hatten die in Windhoek arbeitenden und lebenden Schwarzen und "Farbigen" auch in Windhoek, vor allem auf der "Alten Werft" ( "Old Location", dem heutigen Stadtteil Hochlandpark) gewohnt. Das Bemühen der Stadtverwaltung aber war es, nach südafrikanischem Vorbild aus Windhoek eine "weiße" Stadt zu machen und die schwarzen Familien in die Außenbezirke zu verbannen. Hierzu wurde ein völlig neues Siedlungsgebiet aus dem Boden gestampft - mit Schulen, Krankenhäusern, Einkaufszentren und Erholungseinrichtungen - denn Südafrika stand unter kritischer Beobachtung der UNO und war daher bemüht, zumindest den Anschein einer humanen Behandlung der schwarzen Bevölkerung zu erwecken. Die hier errichteten Einheitshäuser hatten eine Wohnfläche von 45 m² und genügten damit den bescheidenen Ansprüchen einer Familie. Verwaltungsmäßig wurde Katutura in Stammesbezirke gegliedert - getrennt nach Ovambo, Herero und Damara. (Den "farbigen" Stämmen war die Vorstadt Khomasdal zugedacht).
1959 begann die Zwangsumsiedlung der im Stadtgebiet wohnenden Schwarzen. Dies führte am 10. Dezember 1959 zum Aufstand bei der "Alten Werft", an dem auch Samuel Nujoma teilgenommen hatte und verhaftet wurde. 13 Aufständische wurden getötet. Dieses Ereignis wird im Allgemeinen als die Geburtsstunde der SWAPO angesehen. Die Zwangsumsiedlung war 1968 abgeschlossen.
[Bearbeiten] Heutige Situation
Katutura hatte im Jahr 2000 ca. 100.000 Einwohner und wächst täglich um ca. 200 Einwohner, die aus dem Umland zuwandern. Es wird versucht, durch Ausbau einer einfachen Infrastruktur die Lebensverhältnisse in Katutura zu verbessern, aber der Ort wuchs sehr viel schneller als dass solche Maßnahmen hätten Erfolg haben können. Dennoch ist Katutura inzwischen zusammen mit Khomasdal und Wanaheda soweit nach Windhoek hineingewachsen, dass sich das Leben immer mehr vermengt. Die Bewohner Katuturas nennen ihr Wohngebiet neuerdings auch "Matutura", was so viel bedeutet wie "der Ort, wo wir gerne leben möchten". Und trotz noch so mancher sozialer Unordnung geht von Katutura eine geschäftige Vibration aus, die auch ganz Windhoek ansteckt. Dies deutet zumindest langfristig auf eine positive Entwicklung des Siedlungsgebiets hin.
Zum Gedenken an den Aufstand auf der "Alten Werft" wird der 10. Dezember heute als öffentlicher Feiertag ("Tag der Menschenrechte") begangen.
[Bearbeiten] Literatur
- Wade C. Pendleton: Katutura: a place where we do not stay. The social structure and social relationships of people in an African township in South West Africa. San Diego (Calif.), San Diego State University Press, 1974
- Wade C. Pendleton: Katutura: a place where we stay. Life in a post-apartheid township in Namibia. Athens (Ohio), Ohio University Center for International Studies, 1993, ISBN 0-89680-188-8 (Monographs in international studies, Africa series 65)
[Bearbeiten] Weblink
- http://www.katutura-festival.com/ (auf deutsch)
- http://www.moria-grace.de/
- Post-1990 Entwicklung als das lebendigste & dynamischeste Viertel Windhoeks
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Koordinaten: 22° 31' 23" S, 17° 3' 37" O