Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich
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Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich | |
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Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich |
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Daten | |
Land: | Deutschland |
Eigentümer: | RWE |
Betreiber: | RWE |
Projektbeginn: | 1973 |
Betriebsaufnahme: | 14. März 1986 |
Stilllegung: | 9. Sep. 1988 |
Stillgelegte Reaktoren: | 1 |
Akt. Bruttogesamtleistung: | 1.302 MW |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: |
10.291 GWh |
Website: | Seite bei RWE |
Stand: | 6. Okt. 2006 |
Das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich befindet sich am Rhein, etwa 10 Kilometer nordwestlich von Koblenz nahe der Stadt Mülheim-Kärlich. Betreibergesellschaft ist die Société Luxembourgeoise de Centrales Nucléaires, eine Tochter des Energiekonzerns RWE. Das einzige Kernkraftwerk in Rheinland-Pfalz wurde 1986 fertig gestellt, musste aber wegen einer fehlerhaften Baugenehmigung schon 1988 wieder vom Netz genommen werden. Nach einer höchstrichterlichen Entscheidung aus dem Jahr 1998 darf die Anlage nicht wieder in Betrieb genommen werden. Ihr Rückbau soll bis 2012 beendet sein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich wurde von 1975 bis 1986 gebaut. Schon während der Bauzeit kam es wegen Klagen durch Kommunen und Privatpersonen zu Verzögerungen. Das Werk war nicht zuletzt deswegen umstritten, da es im leicht erdbebengefährdeten Neuwieder Becken liegt. Wegen dieser Gefährdung wurde das Reaktorgebäude ohne neues Baugenehmigungsverfahren 50 Meter vom ursprünglich geplanten Standort errichtet.
Dies führte dazu, dass das Atomkraftwerk im September 1988 nach knapp zwei Jahren im Probe- und genau 100 Tagen im Regelbetrieb aufgrund einer richterlichen Entscheidung vom Netz genommen werden musste. Die rheinland-pfälzische Landesregierung erteilte 1991 zwar eine veränderte Baugenehmigung, die vom Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz 1995 jedoch erneut aufgehoben wurde. Diese Entscheidung bestätigte das Bundesverwaltungsgericht in Berlin 1998 in letzter Instanz. Nach Meinung des Gerichts hätten die Erkenntnisse über die Erdbebengefährdung ein vollständig neues Genehmigungsverfahren erfordert. Am 5. Oktober 1999 kam es aufgrund einer undichten Gebäudeabsperrklappe zu einem Störfall im Reaktor.
Das Kernkraftwerk wurde 2001 von der RWE stillgelegt. Die Entsorgung des atomaren Kernbrennstoffs folgte ein Jahr später. Es konnten nun die Arbeiten für den Rückbau des Werks beginnen, der bis 2012 beendet sein soll.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Eigentümer: Société Luxembourgeoise de Centrales Nucléaires (RWE Tochtergesellschaft)
- Betreiber: RWE
- Baufirma: ABB
- Typ: Druckwasserreaktor
- Nennleistung: 1.302 MWe
- Erste Stromproduktion: 14. März 1986
- Lagerkapazität: 362 Brennelemente
- Baukosten: 7 Mrd. DM (3,58 Mrd. Euro)
- Höhe des Kühlturms: 162 m
- Höhe des Abluftkamins: 161,5 m
[Bearbeiten] Bilder
Das Kernkraftwerk von der Festung Ehrenbreitstein aus gesehen |
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Kernreaktoren in Deutschland
- Störfälle in deutschen Atomanlagen
- Liste der Kernkraftwerke
- Liste der Kernkraftanlagen
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite der RWE über das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich
- Lokale Protest-Website über das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich
- Anti-Atom-Website über das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich
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Koordinaten: 50° 24′ 28" n. Br., 7° 29′ 23" ö. L.