Kipprotor
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
Mit Kipprotor (auch Schwenkrotor) werden Propeller-Antriebe von Luftfahrzeugen bezeichnet, bei denen die Antriebsgondeln um die Querachse geschwenkt werden können, um die Richtung des Schubs zu verändern.
Sie ermöglichen in vertikaler Stellung senkrechte Starts und Landungen (VTOL). Zum Übergang in den Vorwärtsflug werden die Rotoren langsam horizontal geschwenkt und mit zunehmender Geschwindigkeit der Auftrieb dann von den Tragflächen erzeugt - daher spricht man auch von Wandelflugzeugen. Der Übergang vom Schwebe- zum Horizontalflug wird auch Transition genannt.
Dabei werden zwei Varianten unterschieden:
- Kipp-Rotor (Tiltrotor), wobei die Rotorblätter zyklisch verstellbar sind (siehe Taumelscheibe) und damit im Schwebeflug die Lateralbewegung gesteuert wird.
- Kipp-Propeller (Tiltprop) mit Propellern, bei denen nur der Pitch verstellt werden kann; im Schwebeflug wird dann via Zusatzdüsen/-propeller manövriert, bei viermotorigen Konstruktionen ggf. auch die Quadrocopter-Steuerung genutzt.
Eng verwandt mit dieser Bauart sind die Kippflügelflugzeuge, wo jedoch nicht nur die Triebwerke, sondern der gesamte Flügel gekippt wird, so dass weniger Verwirbelungen entstehen.
Aktuell sind nur zweimotorige Maschinen im Einsatz, so die V-22 Osprey. In der Vergangenheit wurde jedoch auch erfolgreich mit viermotorigen Exemplaren geforscht, z.B. der Bell X-22.