Klickibunti
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Unter Klickibunti versteht man scherzhaft und mit kritischem Unterton Benutzeroberflächen von Software, die sich nahezu ausschließlich mit der Maus bedienen lassen wie etwa die graphischen Benutzeroberflächen einiger Betriebssysteme oder diverser Anwendungsprogramme. Klickibunti bezeichnet häufig auch Internetseiten, die unübersichtlich und übertrieben gestaltet sind oder sich durch den exzessiven Gebrauch von Flashgrafiken oder anderen Animationen „auszeichnen“.
Der Begriff setzt sich aus Klicki für „(an-)klicken“ bzw. (Mausklick) und Bunti für die Buntheit der auffällig farbig gestalteten Benutzeroberflächen zusammen. Die Verniedlichung der beiden Wortteile mit dem abschließenden „i“ deutet auf die kindlich-verspielt wirkende Umsetzung hin. Klickibunti gilt auch als Synonym für das Klicken auf Oberflächen, ohne zu wissen, was im Hintergrund passiert.
Der Begriff „Klickibunti“ wird gern von Anhängern kommandozeilenorientierter Arbeitsweise verwendet, um darzustellen, dass mittels grafischer Benutzeroberflächen mehr Wert auf bequeme Bedienbarkeit und graphische Effekte anstatt auf Wissen um Zusammenhänge und Sicherheit gelegt wird.
Die ersten Varianten dieses Begriffs tauchten noch von Anhängern der Betriebssysteme MS-DOS oder auch DR-DOS auf, als Anfang der 1990er Jahre die GEM-Oberfläche für IBM-PCs erschien. Dies setzte sich fort mit der Übernahme dieser grafischen Bedienungsweise durch Windows.
Mit der Entwicklung und Verbreitung von Linux gibt es auch hier den Trend zu verbesserten, komfortableren grafischen Bedienoberflächen und damit einhergehend die Kritiker an dieser „Klickibunti“-Entwicklung.
Ebenfalls gebräuchlich ist „Klickibunti“ als abwertender Begriff für RAD-Entwicklungsumgebungen (Rapid Application Development), bei denen der Benutzer die Benutzeroberflächen von Programmen wie in einem Baukasten zusammenklicken kann, ohne großes Hintergrundwissen über Programmierung zu besitzen. Beispiele für solche Entwicklungsumgebungen sind Visual Basic oder Delphi.
[Bearbeiten] Verwandte Begriffe
- „Mausschubser“: von „echten“ Programmierern verwendete liebevoll-ironische Bezeichnung für RAD- und WYSIWYG-Nutzer
[Bearbeiten] Literatur
- Neal Stephenson: Die Diktatur des schönen Scheins. Goldmann, München 2002, ISBN 3-442-15177-5
(engl.: In the Beginning... was the Command Line, ISBN 0-38081593-1)