Kloster Merten
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Das Kloster Merten war ein Kloster der Augustiner-Eremitinnen in Merten, Gemeinde Eitorf, direkt an der Sieg gelegen.
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[Bearbeiten] Urkundliche Erwähnung
Eine Stifter- oder Gründungsurkunde ist nicht vorhanden, vermutlich wurde das Kloster um 1160 erbaut. 1181 wird im Mirakelbuch von Siegburg eine Eila aus dem Dorf der heiligen Märtyrerin Agnes genannt. 1217 wurde das Kloster erstmals direkt erwähnt. In dieser Urkunde wird bestätigt, dass innerhalb der Klostermauern kein von Laien bewohntes Haus stehen darf und der Besitzer von Burg Merten, Otto von Kappenstein, gegen eine Entschädigung Gebäude an das Kloster übergeben soll.
[Bearbeiten] Gebäude
Neben der großen Agneskirche mit Doppelturm sind heute noch der Süd- und Ostflügel aus dem Mittelalter erhalten. 1699 brannte das Kloster aus, weswegen die romanische Kirche innen barock eingerichtet ist. Erst 1791 wurde der Südflügel neu errichtet, der Westflügel verfiel. Die gesamte Anlage ist von einer Mauer umgeben und beherbergt heute unter anderem ein Alten- und Pflegeheim.
[Bearbeiten] Grabstätten
Als einziger herrschaftlicher Grabstein ist der von Wilhelm von Selbach an der Klosterkirche erhalten geblieben.
[Bearbeiten] Kloster Herchen
1582 wurde das Zisterzienserkloster Herchen neben hohen Schulden aufgrund der Kriegskosten außerdem von einer Seuche heimgesucht, die nur zwei Laienschwestern überlebten. Daraufhin wurde das Kloster mit dem Kloster Merten zusammengelegt, hierzu gehörten auch die Besitzungen.
[Bearbeiten] Besitzungen
- 1758 verkaufte J. W. Diefenbach dem Kloster den Weierhof
- 1803 Habichtshof, Bachmühle, Delborner Hof, Jägerother Hof, Bitzerhof, Hombacher Hof, Menghof, Hohner Hof, Mühle und Klosterhof zu Herchen.
[Bearbeiten] Oberinnen
- 1217: Claricia
- 1280: Jutta
- 1342: Benedikta von Roysdorp
- 1286: Bela
- 1372: Goidland,
- 1385: Berta Suren
- 1389: Goidelant
- 1436: Nysen von Oendespil, dann Regina von Selbach
- 1472–1498: Lysa von Widderbach
- 1498: Anna von der Lippe
- 1500–1506: Jutta von Plettenberg
- 1515–1563: Margarethe von Lützgerode
- 1567–1573: Swana von Selbach
- 1573–1584: Katharina von Selbach
- 1585–1623: Margarethe von der Hoven genannt Pampus
- 1623–1635: Anna von der Hoven genannt Pampus
- 1635–1638: Gudula Scheiffart von Merode
- 1638–1646: Agnes Scheidt von Weschpfennig
- 1646–1677: Maria Elisabeth von Graff
- 1677–1712: Anna Margaretha von der Hoven genannt Pampus
- 1712–1755: Anna Sybilla Vinzentia von Schoenebeck
- 1755–1784: Anna Wilhelmina von Krafft
- 1784–1790: Henriette von Gartzen
- 1790–1802: Maria Anna Barbara von Schönigh
- 1802: als letzte Eleonora Michels
[Bearbeiten] Säkularisierung
Am 17. November 1803 wird das aufgelöste Kloster geräumt. Neben der Äbtissin lebten hier damals noch fünf Nonnen.
[Bearbeiten] Schloss Merten
1909 kaufte Graf Felix Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein Klosterbesitz und Burg Merten. Das Schloss genannte Kloster wurde Sommersitz und zwischen den Weltkriegen Hauptwohnsitz. Im 2. Weltkrieg brannte das Schloss, in dem u.a. ein Teil der erzbischöflichen Bibliothek und das Eigentum des Grafen Trips eingelagert worden waren, nach Artilleriebeschuss völlig aus.
[Bearbeiten] Kuratorium von Schloss Merten/Sieg
Am 1. Juli 1955 übernahm der katholische Verein das Schloss, baute es nach und nach aus und bot hier ostdeutschen Familien ersten Wohnraum und kinderreichen Familien eine Ferienunterkunft. 1991 wurde das Kloster in Privatbesitz verkauft, das Kuratorium betreibt hier nur noch ein Büro.
[Bearbeiten] Quellen
- Gabriel Busch: Merten (Sieg). Verlag Reckinger & Co., Siegburg 1978.
Koordinaten: 50° 45' 56.5" N, 7° 23' 49.3" O