Kloster Wittichen
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Das Kloster Wittichen ist ein ehemaliges Klarissenkloster in einem engen Seitental der Kleinen Kinzig, bei Schenkenzell im oberen Kinzigtal, Schwarzwald, Baden-Württemberg.
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[Bearbeiten] Geschichte
Gegründet wurde das Kloster von der seligen Luitgard von Wittichen im Jahre 1324. Gott soll der Überlieferung nach der Luitgard, welche aus dem Schenkenzeller Ortsteil Kaltbrunn-Vortal stammte, an der Stelle des Klosters gesagt haben: "Hier sollst Du mir ein Haus bauen!" Also machte sie sich auf die Suche nach Mitschwestern und gründete mit 33 Schwestern in der Einöde von Wittichen ihr Kloster.
Unterstützung fand das Kloster durch die Königin Agnes von Ungarn. Durch ihre Vermittlung wurde durch Papst Johannes den XXII die Klause als Kloster anerkannt. Es erhielt die Ordensregeln der heiligen Klara.
Luitgard starb im Jahr 1347. Als man fast 300 Jahre später ihren Sarg öffnete fand man das Gehirn der Toten völlig unversehrt erhalten. Daraufhin setzte in Wittichen die Wallfahrt ein.
Das Kloster wurde mit der Säkularisation aufgehoben und kam in den Besitz des Fürstenhauses Fürstenberg. Ein Teil der Gebäude wurde leider vermutlich wegen der zu hohen Kosten abgerissen in den 1850er Jahren.
Die Kirche, das Langhaus und der Klosterstall sind erhalten, ebenso der Friedhof.
[Bearbeiten] Sehenswertes
Die Klosterkirche ist ein barockes Kleinod und ist heute noch Ziel vieler Wallfahrer.
Im alten Klosterstall ist ein kleines Museum eingerichtet, das die Kostbarkeiten wie die Monstranz, Messgewänder und ähnliche Dinge des Klosters ausstellt, sowie auch Mineralien aus Wittichen.
Das Langhaus wird von der Ortschaft Kaltbrunn als Gemeindezentrum genutzt, ist aber alleine schon von außen durch seine Mächtigkeit beeindruckend. Das Gebäude riegelt das kleine Tal gewissermaßen ab. Durch zwei sandsteinumrandete Tore im Gebäude führen nebeneinander der Talbach und die Durchgangsstraße die weiterführt in die ehemalige Bergbausiedlung Wittichen.
Der ganze Komplex wirkt trotz Unvollständigkeit äußerst idyllisch.
[Bearbeiten] Wittichen als Ort
Wohl durch den Bergbau begründet, Gruben gab es wirklich zahlreiche im Witticher Tal, ist hauptsächlich hinter dem Kloster beginnend eine kleine Siedlung entstanden.
Der Abbau in den Gruben ist längst eingestellt, die Ortschaft ist geblieben. Wittichen ist ein Teilort von Kaltbrunn, welches wiederum seit der Gemeindereform 1974 zu Schenkenzell eingemeindet wurde.
[Bearbeiten] Bergbau in Wittichen
Der ehemals zentrale Erwerbszweig im Tal. Es wurde unter anderem Silber, Cobalt, Fluss- und Schwerspat abgebaut.
Das Delfter Blau für das Porzellan in Holland stammte unter anderem aus Gruben aus Wittichen.
Im Gasthaus Martinshof in Kaltbrunn kann man in Vitrinen eine ansehnliche Gesteinssammlung der Gastwirtsfamilie besichtigen. Auch das Heimatmuseum in Triberg beheimatet viele Exemplare aus Wittichen.
Ein geologischer Pfad führt einmal rund um die Talschaft Wittichen, vorbei an vielen alten Grubeneingängen und an Abraumhalden an denen sich immer wieder geologisch interessierte Menschen zu schaffen machen.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 48° 20′ 06" N, 08° 20′ 49" O