Knud von Kühlmann-Stumm
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Otto Christian Knut Hans Konstantin Hubertus von Kühlmann, Freiherr von Stumm-Ramholz (* 17. Oktober 1916 in München; † 19. Januar 1977 in Bad Soden-Salmünster) war ein deutscher Politiker (FDP, später CDU)
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Kühlmann-Stumm war der Sohn des Richard von Kühlmann (1873-1948), letzter Außenminister des deutschen Kaiserreichs, und dessen erster Ehefrau Margarete von Stumm (1884-1917, ab 1913 Freifrau von Stumm-Ramholz). Er besuchte das Internat Salem am Bodensee, wo er die Mittlere Reife ablegt. Anschließend absolviert eine Banklehre in Berlin. Nach erfolgreicher Kaufmannsgehilfenprüfung tritt er in die Wehrmacht ein, der er bis zum Kriegsende 1945 angehört. Im Zweiten Weltkrieg war er zeitweise Begleitoffizier von Erwin Rommel.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm er einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Ramholz, Kreis Schlüchtern und wurde Generalvertreter mehrerer deutscher Zuchtviehexportunternehmen. Später wurde er Gesellschafter von Industrieunternehmen, die sich im Familienbesitz befanden. Als diese in finanzielle Schwierigkeiten kamen konzentrierte er sich wieder auf die landwirtschaftliche Tätigkeit, insbesondere die Viehzucht. Er kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
[Bearbeiten] Partei
Ursprünglich war Kühlmann-Stumm Mitglied der FDP, deren hessischem Landesvorstand er seit 1956 angehörte. 1972 verließ er die Liberalen aus Protest gegen die neue Ostpolitik und schloss sich der CDU an.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Kühlmann-Stumm gehörte dem Deutschen Bundestag von 1960, als er für den verstorbenen Max Becker nachrückte, mit kurzer Unterbrechung bis 1976 an.
Nach der Bundestagswahl 1961 wurde er stellvertretender Vorsitzenden der FDP-Fraktion und als Erich Mende in die Bundesregierung eintrat, wurde von Kühlmann-Stumm am 5. November 1963 zum Fraktionschef der Liberalen gewählt. Dieses Amt übte er bis zum 23. Januar 1968 aus.
Am 1. Dezember 1966 wurde er somit durch den Amtsantritt der Regierung Kiesinger zugleich Oppositionsführer.
Anschließend war er bis zum 7. Dezember 1971 wieder stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Aus Protest gegen die neue Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel stimmt von Kühlmann-Stumm beim konstruktiven Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) am 27. April 1972 für den Oppositionskandidaten Rainer Barzel (CDU), obwohl er noch der Regierungspartei FDP angehört. Folgerichtig stimmt er am 17. Mai 1972 auch gegen die Ostverträge und verlässt anschließend die Liberalen, legt zum 30. Mai 1972 sein Bundestagsmandat nieder. Bei den Neuwahlen tritt Kühlmann-Stumm dann für die CDU an und wird auch erneut in den Bundestag gewählt.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Die FDP-Führung trug Kühlmann-Stumm 1961 das Amt des Bundeswirtschaftsministers an, daß er jedoch ablehnte, weil er als Industrieller nicht unvoreingenommene Entscheidungen treffen könne.
Theodor Heuss | Hermann Schäfer | August-Martin Euler | Hermann Schäfer | Thomas Dehler | Max Becker | Erich Mende | Knud von Kühlmann-Stumm | Wolfgang Mischnick | Hermann Otto Solms | Wolfgang Gerhardt | Guido Westerwelle
Personendaten | |
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NAME | Kühlmann-Stumm, Knud Freiherr |
ALTERNATIVNAMEN | Kühlmann Freiherr von Stumm-Ramholz, Knud von |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker (FDP, später CDU) |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1916 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 19. Januar 1977 |
STERBEORT | Bad Soden-Salmünster |