Konstruktions-Morphologie
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Die Konstruktions-Morphologie ist eine vergleichsweise neue Methode zur biomechanischen Untersuchung von Lebewesen. Begründet wurde diese Methode von Herrmann Weber, einem Entomologen, der etwa zur gleichen Zeit wie Willi Hennig bestimmte Probleme innerhalb der Morphologie und der Evolutionsbiologie anging.
Da Herrmann Weber aber bereits 1957 starb und seine wichtigste Arbeit zum Thema Konstruktionsmorphologie erst 1958 publiziert wurde, etablierte sich in der Biologie nur das von Willi Hennig vorgeschlagene Konzept der Merkmalsanalyse.
Erst durch die Arbeiten von Wolfgang Friedrich Gutmann wurden konstruktionsmorphologische Aspekte wieder intensiver in die biologische Forschung eingebracht. Gutmann stand in der Tradition von Rudolf Richter und Wilhelm Schäfer (beide Direktoren am Forschungsinstitut Senckenberg). Gutmann bearbeitete vor allem die Eigenschaften des hydraulischen Skelettes von Invertebraten und erkannte hierin ein Grundprinzip in der Bauweise von Organismen. Hydraulische Systeme können nur als Ganzes betrachtet und untersucht werden. Konstruktions-Morphologie ist somit eine Betrachtung von Lebewesen als Ganzes, hinsichtlich ihrer funktionierenden Körperkonstruktion.
Der Begriff Konstruktions-Morphologie wird aber nicht nur für diese spezielle Richtung der "ganzheitlichen" Betrachtung von Lebewesen verwendet. Für die Paläontologie hat Adolf Seilacher ein ebenfalls als Konstruktions-Morphologie bezeichnetes Konzept entwickelt, das sich vordergründig mit den von Lebewesen produzierten Skelett-Konstruktionen befasst.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verschiedene "Formen" der Konstruktions-Morphologie
- Konstruktions-Morphologie nach Herrmann Weber
- Konstruktions-Morphologie nach Adolf Seilacher
- Konstruktions-Morphologie nach Wolfgang Friedrich Gutmann
[Bearbeiten] Verwandte Konzepte
- Funktionelle Morphologie
- Funktions-Morphologie
- Biomechanik
- Bionik