Kontaktverfahren
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Das Kontaktverfahren ist ein technisches Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure mittels eines festen Katalysators (z.B. Vanadiumpentoxid auf Siliciumdioxid). Es wurde großtechnisch angewendet, heute ist man aber auf das Doppelkontaktverfahren umgestiegen, da es rentabler und umweltfreundlicher ist. Früher fanden außerdem das Bleikammerverfahren und das Vitriolverfahren Anwendung.
[Bearbeiten] Reaktionsschritte
Zuerst wird elementarer Schwefel verbrannt.
Das entstandene Schwefeldioxid wird mit Sauerstoff in einer Gleichgewichtsreaktion zu Schwefeltrioxid umgesetzt.
Das erhaltene Schwefeltrioxid reagiert mit Wasser zu Schwefelsäure.
Wegen der besseren Löslichkeit von SO3 in H2SO4 gegenüber Wasser wird es bevorzugt in Schwefelsäure gelöst. Es entsteht Dischwefelsäure (auch Rauchende Schwefelsäure oder Oleum genannt)
Diese kann anschließend mit Wasser versetzt werden, um die doppelte Menge der eingesetzten Schwefelsäure zu erhalten.
[Bearbeiten] Katalyse
Der wesentliche Reaktionsschritt ist die Oxidation von Schwefeldioxid mit Luftsauerstoff zu Schwefeltrioxid unter Zuhilfenahme von Vanadiumpentoxid als heterogenem Katalysator. Die sauerstoffübertragende Funktion der Vanadium-Verbindungen kann dabei über
beschrieben werden. Vanadium(IV)-oxid wird zurückgebildet zum Vanadium(V)-oxid:
,
so dass die Netto-Gleichung
lautet.
Dieses Schwefeltrioxid wird in Schwefelsäure eingeleitet und es entsteht H2S2O7, mit Wasser reagiert dieses weiter zu Schwefelsäure.