Krallenaffen
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Krallenaffen | ||||||||||||
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Weißbüschelaffe (Callithrix jacchus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Callitrichidae | ||||||||||||
Thomas 1902 | ||||||||||||
Gattungen | ||||||||||||
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Die Krallenaffen (Callitrichidae) sind eine Familie der Primaten. Sie gehören innerhalb der Trockennasenaffen zu den Neuweltaffen. Die Familie umfasst rund 40 Arten in sechs Gattungen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Krallenaffen leben in den tropischen Wäldern Mittel-- und Südamerikas, die meisten Arten finden sich im Amazonasbecken.
[Bearbeiten] Beschreibung
Krallenaffen zählen neben den Katzenmakis zu den kleinsten Primaten. Die kleinsten erreichen eine Kopfrumpflänge von 13 cm und ein Gewicht von 100 g. Ihr auffälligstes Merkmal sind die Krallen, die sie an allen Fingern und allen Zehen mit Ausnahme der Großzehe besitzen. An der Großzehe haben sie, wie Menschen, einen Flachnagel. Wissenschaftler sind sich weitgehend einig, dass die Vorfahren der Krallenaffen Plattnägel an allen Fingern und Zehen besaßen. Das Fell der Affen ist sehr weich und seidig, es kann gemustert sein und manche Arten haben auffällige Haarbüschel im Gesichtsbereich oder einen geringelten Schwanz. Der Schwanz ist meist länger als der Körper, kann aber im Gegensatz zu vielen anderen Neuweltaffen nicht zum Greifen verwendet werden.
[Bearbeiten] Lebensweise
Alle Arten sind tagaktiv. Sie leben auf Bäumen und bewegen sich vorwiegend in waagerechter laufender oder springender Weise fort. Sie leben in kleinen Familiengruppen zusammen. Ihre Reviere sind 1 bis 50 Hektar groß.
[Bearbeiten] Ernährung
Die Nahrung der Krallenaffen besteht hauptsächlich aus Insekten, daneben nehmen sie auch Nektar, weiche Früchte und Baumsäfte zu sich.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Nach rund 140- bis 150-tägiger Schwangerschaft bringt das Weibchen zweimal im Jahr ein bis drei Junge zur Welt. Zu 80% besteht der Nachwuchs jedoch aus zweieigen Zwillingen. Man geht davon aus, dass es dem Weibchen leichter fällt, 2 kleinere Junge zu gebären, als ein großes. An der Erziehung der Kinder beteiligen sich auch die Männchen und alle anderen Gruppenmitglieder. Beide Geschlechter, jedoch vor allem die Männchen, tragen Jungtiere oft auf dem Rücken. Nach zwölf bis achtzehn Monaten sind sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung der Krallenaffen kann bis zu 16 Jahre betragen.
[Bearbeiten] Bedrohung
Die Vernichtung des Lebensraumes durch Abholzung der Regenwälder stellt die größte Bedrohung der Krallenaffen dar. Elf Arten werden von der IUCN als bedroht oder gefährdet gelistet, besonders bedroht sind die Löwenäffchen.
[Bearbeiten] Gattungen
- Der Springtamarin (Callimico goeldii) unterscheidet sich in der Zahnstruktur erheblich von den anderen Krallenaffen.
- Die Gattung der Büschelaffen (Callithrix) umfasst sechs Arten, am bekanntesten ist der Weißbüschelaffe.
- Die Seidenäffchen (Mico) sind eng mit den Büschelaffen verwandt. Die Gattung besteht aus rund 15 Arten.
- Das Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) ist einer der kleinsten Primaten überhaupt.
- Das Schwarzkronen-Seidenäffchen (Callibella humilis) wurde erst 1998 entdeckt.
- Die vier Arten der Löwenäffchen (Leontopithecus) kommen nur im südöstlichen Brasilien vor und sind besonders bedroht.
- Rund 15 Arten werden unter der Gattung Tamarine (Saguinus) zusammengefasst, darunter der Lisztaffe und der Kaiserschnurrbarttamarin.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Krallenaffen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |