Lisztaffe
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Lisztaffe | ||||||||||||
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Lisztaffe im Zoo Duisburg
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saguinus oedipus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Lisztaffe (Saguinus oedipus) ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen. Seinen Namen trägt er wegen der Ähnlichkeit seiner Haartracht mit der des österreichisch-ungarischen Komponisten Franz Liszt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Lisztaffen leben ausschließlich im nordwestlichen Kolumbien.
[Bearbeiten] Beschreibung
Herausragendstes Kennzeichen der Lisztaffen sind die langen, weißen Haare, die vom Kopf über die Schultern hängen. Der Rücken ist braun, die Arme und Füße sind weiß gefärbt. Der lange Schwanz ist an der Oberseite braun und an der Unterseite schwarz.
[Bearbeiten] Lebensweise
Wie alle Krallenaffen sind die Lisztaffen tagaktive Baumbewohner. Sie bevorzugen eher offene Waldgebiete und finden sich nur selten tief im Regenwald. Die Nacht verbringen sie auf Astgabeln schlafend, um sich kurz nach der Dämmerung auf Nahrungssuche zu begeben.
Diese Tiere leben in Gruppen von drei bis neun Tieren zusammen, die aus einem dominanten, monogam lebenden Paar, ihrem Nachwuchs und meist noch anderen untergeordneten jüngeren Tieren bestehen. Eine Gruppe bewohnt ein Revier von 7 bis 10 ha Größe, welches mit Drüsensekreten markiert wird. Eindringlinge aus anderen Gruppen schüchtern sie ein, indem sie ihren Anal- und Genitalbereich deutlich zur Schau stellen.
[Bearbeiten] Nahrung
Die Nahrung der Lisztaffen besteht aus Insekten und Früchten.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 140-tägiger Tragzeit zwei Jungtiere zur Welt. In erster Linie kümmert sich der Vater um den Nachwuchs, er trägt ihn auf seinem Rücken und bringt ihn der Mutter nur zum Säugen. Auch die anderen Gruppenmitglieder kümmern sich um die Kleinen. Nach rund drei Monaten sind die Jungen entwöhnt, ihre Geschlechtsreife erlangen Weibchen nach 18 und Männchen nach 24 Monaten. Die Lebenserwartung liegt bei ungefähr 10 Jahren.
[Bearbeiten] Gefährdung
Lisztaffen bewohnen ein kleines Gebiet im nordwestlichen Kolumbien. Die Zerstörung ihres Lebensraumes sowie die Bejagung, um diese possierlichen Tiere illegalerweise als Haustier zu halten, haben dazu geführt, dass sie von der IUCN als bedroht gelistet werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
[Bearbeiten] Weblink
Commons: Lisztaffe – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Lisztaffe auf Tierlexikon.ch
- Saguinus oedipus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Rylands et al, 2000. Version vom 11. Mai 2006