Kunsthandel
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Der Begriff Kunsthandel bezieht sich auf das gewerbsmäßige Handeln mit Kunstgütern unterschiedlicher Formen und Stilrichtungen und wurde seit der Antike betrieben. Im Mittelalter verkleinerte sich dieser Markt zusehends mit dem gesamten Kunstbetrieb und wuchs nicht vor der Renaissance. Fürstliches Mäzenatentum war dem Kunsthandel eher abträglich, weil es sich dabei in erster Linie um unveräußerliche Auftragsarbeiten handelte, die Teil einer representativen Sammlung wurden und die planlos und ohne ein Ziel zu verfolgen, angelegt waren. Viele dieser Arbeiten trugen auch keine Signatur, weil sich der Künstler als beauftragter Handwerker verstand. Einen guten Beleg für diese Selbsverständnis sind die Monogramme, mit denen die Bilder oft versehen waren, und denen anderer Handwerker, (Tischler, Steinmetz, Drucker) ähnelten. Erst die Abkehr von dieser Einstellung belebte den Kunstmarkt von neuem und trieb die Preise soweit in die Höhe, dass Bilder mitunter zu einer Wertanlage wurden. Unter diesem Aspekt hat sich auch das Sammlungswesen weiter ausgebaut. Erst später, seit dem 19. Jahrhundert, arbeiteten Maler und Bildhauer auch aus eigenem Antrieb heraus, bzw. um der Kunst willen, und waren gezwungen, einen Käufer für ihre Arbeiten zu finden und sich „einen Namen zu machen“, nach dem man auf dem Markt verlangen konnte. Man spricht in dem Zusammenhang auch von einer Emanzipation des Künstlers vom Auftraggeber.
[Bearbeiten] Die Gesetzte des Marktes
Grundsätzlich gilt: Die Nachfrage bestimmt den Preis, die auf Grund verschiedener Faktoren variieren kann, z. B.: 1. Ein Schwarzwälder Künstler verkauft sich am besten im Schwarzwald. 2. Je mehr über das Objekt und den Künstler bekannt ist, desto besser. 3. Sammler gerade ihres Objektes aufspüren, denn die sind bereit, einen weitaus höheren Preis zu zahlen, als auf dem Markt üblich ist.
Nicht zu vernachlässigen sind auch Erhaltungszustand und Qualität des Objektes. Diese Kriterien entscheiden oft über die Sammlungswürdigkeit des Stückes.
[Bearbeiten] Kunsthandel heute
Der Kunsthandel heute spielt sich in der Regel wegen des hohen Umsatzes hinter verschlossenen Türen ab. Orte, an denen gegenwärtig Kunst gehandelt wird, sind hauptsächlich: Auktionshäuser, Galerien, Kunsthandlungen aber auch antiquarische Märkte oder Internet-Auktionshäuser. Eine Sonderrolle spielt dabei häufig das Kunstgewerbe, das selten zusammen mit Malerei und Plastik betrieben wird.
Für den Einstieg in den Kunsthandel ist normalerweise ein einschlägiges Hochschulstudium mit Abschluss (mindestens Master bzw. Magister) und gegebenenfalls ein ein- bis zweijähriges Volontariat nötig. Da die wenigen Volontariatsplätze hart umkämpft sind, tut der angehende Kunsthistoriker gut daran, seine Chancen durch Auslandsaufenthalte und Praktika zu verbessern.