Kunsthistoriker
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Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen sind Geisteswissenschaftler, die sich mit der Kunstgeschichte, der geschichtlichen Entwicklung der Kunst verschiedener Zeiten und Völker beschäftigen. Sie analysieren z.B. die Besonderheiten kunstgeschichtlicher Epochen oder das Leben und das Werk einzelner Künstler. Sie betreiben dazu Quellenstudien, dokumentieren die Entstehung von Kunstwerken und die oft facettenreichen Lebensläufe von Künstlern, interpretieren formal und inhaltlich ihre Werke. Kunsthistoriker veröffentlichen auch Publikationen zu allgemeinen kunstgeschichtlichen, kunstwissenschaftlichen und ästhetischen Fragestellungen. Schwerpunktmäßig können Werke der Bildenden Kunst, wie Architektur, Skulptur, Malerei und Grafik, des Kunstgewerbes, in jüngerer Zeit auch der Fotografie, Film- und Videokunst sowie der verschiedensten multimedialen Kunstrichtungen (Environment, Aktionskunst, Happening usw.) betrachtet werden.
Kunsthistoriker/innen lehren als Dozenten und Professoren an Hochschulen ihr Fachgebiet, die Kunstgeschichte. Sie widmen sich im Rahmen der Museumsarbeit aber auch der Ausstellung von Kunstwerken. Sie sammeln, pflegen und erhalten überlieferte Werke der Bildenden Kunst, arbeiten also z.B. in Archiven oder innerhalb der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes und beraten Restauratoren. Für die Versicherungsbranche begutachten und bewerten Kunsthistoriker/innen Antiquitäten und Kunstgegenstände. Als freiberuflich tätige Kunstschriftsteller schreiben sie Bücher über Kunst oder Aufsätze für Fachzeitschriften.
Der Beruf "Kunsthistoriker/in" erfordert ein wissenschaftliches Studium an einer Universität. Das Hauptstudium wird in der Regel mit einem Magister abgeschlossen. Einzelne Hochschulen bieten neuerdings auch den Bachelor-Abschluss an. Anschließend erfolgt meistens die Promotion zum "Dr. phil.", indem der Kunsthistoriker ein spezielles Teilgebiet der Kunstgeschichte in einer oft mehrjährigen Dissertation bearbeitet.
In der Zeitschrift Kunstchronik (2/1997) erschienen "Empfehlungen zur freiberuflichen Arbeit von Kunsthistorikern" sowie ein Ratgeber "Kunsthistoriker und Verlage". Zum Berufsbild "Kunsthistoriker/in" ist ein Leitfaden herausgegeben worden, der in Zusammenarbeit mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München überarbeitet wurde und ausführliche Informationen über die Entwicklung des gesamten Berufsbildes enthält. Siehe "Blätter zur Berufskunde", hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit, 3-XJ02, Nürnberg 1998.
[Bearbeiten] Bekannte Kunsthistoriker
siehe Liste bekannter Kunsthistoriker
[Bearbeiten] Literatur
- Wilhelm Waetzoldt: Deutsche Kunsthistoriker. Leipzig: Seemann 1921.
- Heinrich Dilly (Hrsg.): Altmeister moderner Kunstgeschichte. Berlin: Reimer, 1990.
- Peter Betthausen, Peter H. Feist und Christiane Fork: Metzler-Kunsthistoriker-Lexikon: zweihundert Porträts deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten. Stuttgart und Weimar: Metzler, 1999.
Siehe auch: Kunstwissenschaft, Kunsterziehung