Kunsthochschule für Medien Köln
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
![]() |
|
Kunsthochschule für Medien Köln | |
---|---|
Rektor: | Prof. Dr. Marie-Luise Angerer |
Gründungsjahr: | 1990 |
Ort: | Köln (Nordrhein-Westfalen) |
Studiengänge: | Diplomstudiengang Audiovisuelle Medien |
Fachbereiche: | Fernsehen/Film Mediengestaltung Medienkunst Kunst- und Medienwissenschaften |
immatrikulierte Studenten: | 330 (WS 2006) |
flächenbez. Studienplätze: | |
Frauenquote: | 141 (WS 2006) |
Mitarbeiter: | ca. 120 |
davon wissenschaftliche Mitarbeiter: |
ca. 60 |
Anschrift des Rektorats: | Peter-Welter-Platz 2 50676 Köln |
Website: | http://www.khm.de |
Die Kunsthochschule für Medien Köln (kurz: KHM) ist Deutschlands erste Kunsthochschule für alle audiovisuellen Medien mit Sitz in Köln.
Mit durchschnittlich siebzig Seminaren pro Semester, praktischen Workshops zu aktuellen Fragestellungen und klassischen Themen bietet sie jungen Mediengestaltern, Künstlern sowie Film- und Fernsehschaffenden das wohl umfangreichste Angebot Europas auf dem Gebiet der audiovisuellen Medien. Die Kunsthochschule für Medien Köln führt all jene Medien zusammen, die sich in der Praxis durchdringen, aber an anderen Hochschulen zumeist voneinander getrennt sind. Die Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Hochschulen, kulturellen Institutionen, Fernsehanstalten und der Medienwirtschaft fördert diesen Integrationsprozess. An der Kunsthochschule für Medien Köln kooperieren die Künste, Technik und Wissenschaft. Unterschiedliche Denkweisen begegnen sich: Theorie trifft auf praktische Gestaltung, technologisches Programm und künstlerische Phantasie verbinden sich. Dabei wird den Studierenden auch die Sensibilität für die gesellschaftlich-politische Verantwortung vermittelt, die sie als Künstler, Gestalter, Regisseure und Autoren im Umgang mit den Medien tragen.
Hohe Priorität im Studium hat die experimentelle kreative Praxis in Verbindung mit der Aneignung medientechnischer Kompetenzen. Die Arbeit in Atelier, Studio und Labor bildet, in Verbindung mit den Fachseminaren, das Gravitationszentrum des Curriculums. Begleitet werden diese vielfältigen Aktivitäten durch eine Reihe von Basisseminaren/ Vorlesungen, in denen integriert historische und theoretische Grundlagen der audiovisuellen Medien vermittelt werden. Seit 2004 besteht die Möglichkeit zur Promotion. An der Kunsthochschule für Medien Köln lehrt ein international zusammengesetztes Professoren- und Mitarbeiterteam, eingebunden in ein weltweites Netzwerk von Fellows, Gastdozenten und Referenten. Jährlich zu Ende des Sommersemesters lädt die Kunsthochschule zu den Tagen der offenen Türen alle Interessierten sowie potenzielle Studienbewerber zur Besichtigung der künstlerischen Jahresproduktion ein. Wie erfolgreich die ist, belegen die jährlich ca. 80 Preise und Auszeichnungen, welche die Studierenden für ihre Arbeiten inter/national erhalten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Studiengang und Fächergruppen
Die KHM bietet einen Studiengang Audiovisuelle Medien und Weiterbildungs-/Zusatzstudiengänge in den jeweiligen Fächergruppen an (Stand 2006). Der Studiengang Audiovisuelle Medien ist anders als die Weiterbildungs-/Zusatzstudiengänge im Grundstudium ohne Schwerpunkt. Erst nach dem Vordiplom, wählt man seine jeweilige Fächergruppe. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester.
Der Studiengang besteht aus folgenden Fächergruppen:
[Bearbeiten] Film/Fernsehen
Film/Fernsehen verbindet künstlerischen Anspruch mit dem Wissen um die Marktmechanismen, konfrontiert subjektive Herangehensweisen mit den Zwängen der industriellen Produktion. Mit diesem, “kreatives Chaos" zulassenden Prinzip einer nichts desto weniger professionellen Ausbildung ist sie seit Jahren international erfolgreich. Die ProfessorInnen kommen aus der Praxis. Ihre Lehrtätigkeit zielt auf das Kino und Fernsehen der Gegenwart - stets auf der Suche nach neuen Wegen. Es gibt keine ästhetische Doktrin: Autoren- und Dokumentarfilm gehören ebenso zur Ausbildung wie serielle Formate, Dokudrama, Feature und Live-Show. Das Lehrangebot vermittelt technische Fertigkeiten, dramaturgische Kompetenz, künstlerischen Gestaltungswillen und kritische Reflexion. Ausgangspunkt ist das Erzählen von Geschichten: das Beobachten, Erfinden, Verdichten, Inszenieren, die Arbeit mit Schauspielern, Bühnenbildnern, Kameraleuten. Gleichzeitig geht es um film- wie fernsehgeschichtliches Wissen, um die Kenntnis der ökonomischen, politischen, juristischenStrukturen des Marktes. Zur Ausbildung gehört die Arbeit in kleinen Gruppen, die Teambildung für Projekte, vor allem aber die individuelle Betreuung während des Vordiploms und bei den größeren, für die spätere Arbeit mit entscheidenden Abschlussprojekten. Interdisziplinäre Theorie- wie Praxisseminare mit den anderen Fächergruppen und den technischen Gewerken sind Teil der Ausbildung und eine der Stärken der Film- und Fernsehausbildung an der Kunsthochschule.
[Bearbeiten] Mediengestaltung
Mediengestaltung umfasst die Gesamtheit gestalterischer Tätigkeiten von der inhaltlichen Konzeption über den Entwurf bis zur Realisation audiovisueller Arbeiten in Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Unterhaltung, im städtischen Umfeld und der Architektur. Vor dem Hintergrund einer zunehmend globalen Mediengesellschaft versteht sich Mediengestaltung an der Kunsthochschule vor allem als experimentelles Arbeitsfeld und interdisziplinäres Labor, das innovative Formate, Sichtweisen und Praxen fördert (Autoren- und Entwicklerprofil). Das Lehrgebiet übergreifende, individuell abgestimmte Studium bietet: - Lineare Medien (Video, Animationsfilm und 3D Animation) u.a. für erzählerische und experimentelle Inhalte, Essays, Musik- und Tanzvideos, Trailer. - Interaktive Projekte insbesondere im Bereich interactive storytelling und Dokumentation, Musik, Spiel/Games für DVD, Internet, mobile Anwendungen sowie Entwicklungen im Bereich interaktives TV/ITV. - Multimediale Installationen, Szenographie und Interface-Design für Museen, Ausstellungen, Aufführungen und Events sowie experimentelles Arbeiten am Übergang realer und virtueller Welten für Architektur, Urbanismus, Mode und Industriedesign. - Theoretische und historische Lehrangebote sind Bestandteil der kreativen Arbeit. Es besteht sowohl die Möglichkeit einer zukünftigen Spezialisierung, wie auch einer Medien übergreifenden Qualifikation für Generalisten, beides mit ausgesprochen günstigen beruflichen Aussichten. In Kooperation mit anderen Hochschulen und Institutionen im In- und Ausland gibt es zudem Entwicklungsvorhaben und Publikationen zu den Lehr- und Arbeitsschwerpunkten "Interaktive Dramaturgien", "Cognitive Design", und "Hybrid Space". Die Teilnahme an nationalen wie internationalen Festivals, Ausstellungen, Messen und Wettbewerben wird seit Jahren erfolgreich gefördert.
[Bearbeiten] Medienkunst
Medienkunst reflektiert die trans-culturale und interdisziplinäre Natur dessen, was Kunst bedeuten kann. Sie bietet eine Plattform für die Freiheit der Kunst und untersucht gleichzeitig ihre Stellung in der Gesellschaft. In der Fächergruppe Medienkunst sind Fotografie, Video, Film, Malerei, Holographie, Installation, Mediale Inszenierung und Internet-Projekte verankert. Diese Bereiche stehen allen zur Verfügung, die sich darin erproben oder spezialisieren wollen. Dabei liegt die Betonung auf offenen und fächerübergreifenden Anwendungen. Die Studierenden können innerhalb der Lehrbereiche wählen und - entsprechend ihrer Phantasie, Ambitionen und technischen Fähigkeiten - künstlerische Projekte entwickeln, die weit über die traditionellen Verfahren oder herkömmliche Medienpraxis hinausgehen: Die Malerei stellt Akt-und Naturstudium und das Erfassen unseres visuellen Umfeldes in das Spannungsfeld der neuen Medien. Die konzeptionelle Fotografie positioniert sich zwischen kritischer Medienreflexion und projektorientierter Praxis. Multimedia-Holographie integriert/ mobilisiert künstlerische Konzepte aller Disziplinen: Positionen im Raum als reale, dreidimensionale virtuelle Präsenz. Der Experimentalfilm öffnet das Feld für eine radikale Entgrenzung filmischer Möglichkeiten und kann zum Medium eines genuin persönlichen Ausdrucks werden. Die Videokunst generiert in Verbindung von Alltagsbühne, Internet und virtuellem Raum neue Texturen, die den Monitor zur elektronischen Leinwand werden lassen. Im Bereich Multimedia/Performance erweitert und transformiert der Dialog unterschiedlichster Felder den tradierten Bildbegriff. Mediale Inszenierung befasst sich mit den Möglichkeiten medialer Interventionen in architektonischen Situationen und der Frage, wie virtuelle Bilder eine neue Räumlichkeit erzeugen.
[Bearbeiten] Kunst- und Medienwissenschaften
Kunst- und Medienwissenschaften versammelt ein heterogenes Bündel von Fächern, das an keiner klassischen Kunstakademie in dieser Konstellation zu finden ist. Jedes der Fächer steht in einem besonderen Verhältnis zur künstlerischen Praxis mit und durch Medien. Alle Lehrenden bemühen sich gemeinsam, die vielfältigen Ausprägungen der künstlerischen Praxis theoretisch und historisch zu begleiten, diese in ihren wissenschaftlichen Grundlagen und gesellschaftlichen Kontexten zu reflektieren und sie zugleich mit ihren je eigenen Fragestellungen herauszufordern. “Musik/Klang/Geräusch" befasst sich theoretisch und praktisch mit der hörbaren Welt und mit der Geschichte der akustischen Apparate. “Gender und Medien" beschäftigt sich mit Fragen der kulturellen sowie medialen Produktion und Repräsentation von geschlechtlichen Identitäten. Die “experimentelle Informatik" verfolgt Fragestellungen der künstlerischen Praxis mittels komplexer technischer Apparate und ihrer Schnittstellen. Im Vordergrund der “Medienarchäologie" stehen die Apparate, ihre Bedeutungen für die Wahrnehmung und ihre historischen Entwicklungen. “Kunstgeschichte im medialen Kontext" verbindet die Theorie und die Historie der Bildenden Künste in spezifischer Weise über und durch die Medien. Die Fächer der Kunst- und Medienwissenschaften sind angesiedelt zwischen der Kultur der Universitäten und der Akademien. Sie pflegen vielfältige Beziehungen zu universitären wie außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die Fächergruppe bietet keinen eigenen akademischen Abschluss an, sondern versteht sich als integraler Bestandteil des künstlerischen Studiums der audiovisuellen Medien. Die Veranstaltung von Symposien und Vortragsreihen gehört ebenso zu ihrer Identität wie die Herausgabe von Publikationen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die KHM war eine Initiative der sozialdemokratischen Landesregierung Nordrheinwestfalens. Bereits Anfang der 80er Jahre setzte sich die damalige NRW Wissenschaftsministerin Anke Brunn für die Schaffung der Kunsthochschule ein. Schließlich begann der Lehrbetrieb am 15. Oktober 1990 mit Zusatz- und Weiterbildungsstudiengängen.
Seit 1994 wird das Vollzeitstudium angeboten.
Im Filmhochschul-Ranking des Nachrichtenmagazins Focus (Ausgabe 22/2006) erreichte die KHM nach der Filmakademie Baden-Württemberg (78 Punkte) und zusammen mit der internationalen filmschule köln und der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin den 2. Platz (76 Punkte). Neben der Reputation der Hochschule waren die Betreuungssituation der Studierenden, die technische Ausstattung und die Zahl der gewonnenen Preise ein Bewertungskriterium.[1]
[Bearbeiten] Zugangsvoraussetzung
Zugangsvoraussetzung für alle Studiengänge ist die allgemeine Hochschulreife.
[Bearbeiten] Diplomstudiengang / 8 Semester
Nachweis über ein 4-monatiges Praktikum im Medien-/Kunstbereich: Ausstellungen, Fernsehsender, Filmproduktion, Fotostudio, Werbeagentur u.a.m.
[Bearbeiten] Weiterbildungsstudium / 4 Semester
Mindestalter 24 Jahre. Eine mindestens zweijährige künstlerisch-gestalterische Berufspraxis.
[Bearbeiten] Zusatzstudium / 4 Semester
Ein abgeschlossenes Hochschulstudium in einem für das Zusatzstudium relevanten Studienbereich: Kunst, Literatur, Theater, Film und Fernsehen in künstlerischen und wissenschaftlichen Studiengängen; Kommunikationsdesign; Visuelle Kommunikation; Kulturwissenschaften; Informatik usw.
Jährlich zum Wintersemester können insgesamt bis zu 60 Bewerberinnen und Bewerber aufgenommen werden. Bewerbungsschluss ist jeweils im Januar. Entscheidendes Auswahlkriterium ist die künstlerische Eignung. Arbeitsproben und Projektskizze bzw. thematische Arbeit bilden daher die wichtigsten Bestandteile der Bewerbungsunterlagen.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Focus Ranking der Filmhochschulen Ausgabe 22/2006
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Kunsthochschule für Medien Köln
- openkhm - Präsentationsplattform studentischer Arbeiten und Projekte
Universität | Fachhochschule | Deutsche Sporthochschule | Rheinische Fachhochschule | Hochschule für Musik | Kunsthochschule für Medien | Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen | Europa Fachhochschule Fresenius | ifs - internationale filmschule
Koordinaten: 50° 56' 2.49" N, 6° 57' 44.3" O