Kybalion
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Das Kybalion ist ein unter Esoterikern und Okkultisten populäres Buch, welches erstmalig auf englisch im Dezember 1908 in Chicago veröffentlicht wurde. Es bezieht sich vermutlich auf die beiden Wörter Kybele und Kabbala. Nach einem Geleitwort in der deutschen Fassung von Dr. Hermann E. Helmrich steht der Begriff Kybalion jedoch für eine „mündlich überlieferte Sammlung grundsätzlicher hermetischer Lehren“ (Helmrich, Schwerin (2002): S.13.). Die Autorenschaft ist nicht ganz geklärt da die Urheber anonym blieben und das Buch selber nur auf "drei Eingeweihte" verweist.
[Bearbeiten] Inhalt des Kybalions
Inhaltlich bezieht sich das Buch auf die Aussagen der Tabula Smaragdina und dem Corpus Hermeticum. Einer vormals zumeist mündlichen überlieferten Tradition, welche man nun der Welt durch das Kybalion präsentierte. Laut Kybalion und dem bereits älteren Corpus Hermeticum, war jener Hermes ein ägyptischer Meister und Begründer der esoterischen Lehren die u. a. Alchemie und Astrologie umfasste. Die im Buch enthaltenen "hermetischen Prinzipien" sind nun der Schlüssel um z.B. an die Bedeutungen hermetischer Texte herangeführt zu werden. Das Ziel der hermetischen Alchemie ist laut Buch keineswegs die Herstellung eines Steins der Weisen, welcher unedle Metalle je nach Perfektion desselben in Gold oder Silber transmutiert, sondern die Umwandlung von mentalen Schwingungen in andere mentale Schwingungen. Grundlage dieser Philosophie ist die im Buch vertretene Ansicht, dass das All (eine Art Metauniversum aus dem das Universum hervorgeht) mentaler oder geistiger Natur ist. Diese wird nun in sieben Axiomen näher erläutert:
- Das Prinzip der Geistigkeit: „Das All ist Geist; das Universum ist geistig.“
- Das Prinzip der Analogie (Entsprechung): „Wie oben, so unten; wie unten, so oben“. Die Verhältnisse im Kosmos entsprechen demnach denen im Mikrokosmos (Individuum) - die irdischen Verhältnisse spiegelten sich auch im Menschen und umgekehrt. Veränderungen im mikrokosmischen Bereich wirkten sich demnach auf die Gesamtheit aus (Magie), kosmische Verhältnisse könnten zur Deutung individueller Gegebenheiten herangezogen werden (z.B. in der Astrologie durch Deutung des Sternenhimmels, der analog auf die Wesenheit Mensch und irdische Ereignisse übertragen wird).
- Das Prinzip der Schwingung: „Nichts ruht; alles bewegt sich; alles schwingt.“
- Das Prinzip der Polarität: „Alles ist zweifach, alles ist Pole; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur im Grad verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.“
- Das Prinzip des Rhythmus: „Alles fließt; aus und ein; alles hat seine Gezeiten; alles hebt sich und fällt, der Schwung des Pendels äußert sich in allem; der Ausschlag des Pendels nach rechts ist das Maß für den Ausschlag nach links; Rhythmus gleicht aus.“
- Das Prinzip von Ursache und Wirkung (Kausalität): „Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung hat ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig; Zufall ist nur ein Name für ein unerkanntes Gesetz, es gibt viele Pläne von Ursachen, aber nichts entgeht dem Gesetz.“
- Das Prinzip des Geschlechts: „Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich auf allen Plänen.“
[Bearbeiten] Quelle
- Helmrich, Hermann E./ Schwerin, Hans E.: Kybalion. Eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands. Die XVII Bücher des Hermes Trismegistos ergänzt durch die Tabula Smaragdina. Ebner & Spiegel. Ulm/Donau (2002). ISBN 3931618013