Lambic
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Lambic ist eine belgische Bierspezialität die durch Spontangärung entsteht. Eine weiterverarbeitete Variante ist das Geuze.
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[Bearbeiten] Geschichte des Lambic
Das Lambic ist ein Bier bestehend aus Getreide Malz und Hopfen, Hefe wird nicht hinzugesetzt, sie wird durch die Lagerung des Sudes an der offenen Luft zugesetzt. Dieses Verfahren der nicht geführten, sondern spontanen Gärung, war bis zur Entdeckung der mikrobiologischen Zusammenhänge das Standardverfahren in der Bierherstellung. Heute ist es unter anderem noch beim Lambic gebräuchlich.
[Bearbeiten] Herstellung
[Bearbeiten] Zutaten
Weizen, gemälzte Gerste, Wasser, Hopfen2
[Bearbeiten] Herstellung
Die Bierwürze wird unter Verwendung der obengenannten Zutaten in einem Kessel mehrere Stunden gekocht. Anschließend wird der Sud in einen offenen Bottich oder Trog verbracht, in dem die Würze bei Zimmertemperatur wiederum einige Stunden stehen bleibt, hierbei ist auf gute Luftzirkulation zu achten , denn die Hefe wird nicht zugesetzt sondern aus der Luft "eingefangen". Durch die freie Temperaturführung ist es nicht möglich das Lambic zu allen Jahreszeiten zu brauen, im Sommer ist es zu warm im Winter zu kalt, um die erwünschte Besiedlung mit den Hefen zu erreichen. Anschließend an die Lagerung in der Wanne, wird das Ausgangsprodukt traditionell in Eichen- oder Kastanienfässer abgefüllt. Von nun an ist der Prozess durch den Mensch nicht mehr ohne weiteres steuerbar. Der Brauer muss eine Spontangärung abwarten, deren Eintreten sich bis zu Monaten hinziehen kann. Auch differiert der Geschmack recht stark, denn die Hefen sind maßgeblich an der Geschmacksentwicklung beteiligt, und es werden keine besonderen oder standardisierten Hefen hinzugesetzt. Zunächst vergärt das Bier bis ca. 5% Alkohol, durch die Wirkung der Saccharomyces Cervesiae, die infolge des Alkoholgehalts abstirbt. Anschließend findet die Restgärung durch Brettanomyces Bruxellensis und Brettanomyces Lambicus statt.
3Als Ergebnis entsteht ein sehr trockenes Bier, mit einem sehr typischen, u.U. gewöhnungsbedürftigen Geschmack, mit einem durch die Gärung im Holzfass bedingten recht niedrigen Kohlensäuregehalt.
In weiteren Verarbeitungsschritten kann das Lambic zu Geuze weiterverarbeitet werden1.
[Bearbeiten] Einzelquellen
- 1Lange, F., C.; Fink, B.: Journal edle Getränke, Stern Nr.46 9. November 2006; Gruner und Jahr AG & CO KG. Seiten 32 - 39
- 2Lange, F., C.; Fink, B.: Journal edle Getränke, Stern Nr.46 9. November 2006; Gruner und Jahr AG & CO KG. Seite 32, letzter Absatz
- 3Lange, F., C.; Fink, B.: Journal edle Getränke, Stern Nr.46 9. November 2006; Gruner und Jahr AG & CO KG. Seite 34, letzter Absatz