Lamtuna
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Die Lamtuna sind ein urberberischer Stamm in Nordwestafrika (Marokko, Algerien und Mauretanien) und Nahverwandte der heutigen Tuareg.
Sie proklamieren für sich eine jemenitisch arabische Herkunft, was historisch und linguistisch aber nicht nachgewiesen werden konnte.
Sie waren Nomaden und zogen mit ihren Herden durch die Sahara zwischen Marokko und Senegal auf der Suche nach grünen Weiden. Sie wurden im 7. Jahrhundert islamisiert und gründeten mit Masufa und Dschodala im 9. Jahrhundert den Bund von Sanhadscha, um die Kontrolle über die Karawanenroute zu erlangen. Sie gründeten das Karawanenzentrum Aoudaghoust und machten es zur Hauptstadt ihres Bundes. Später und nach Auflösung dieses Bundes nahmen sie mit den Almoraviden im 11. Jahrhundert eine missionare Aufgabe an und verbreiteten den Islam in der ganzen Region.
Nach dem Eindringen der Araber in das Gebiet waren die Lemtuna unter ihrem Führer Imam Nasreddine im 17. Jahrhundert die Letzten der Sanhadscha, die noch Widerstand gegen die Arabisierung geleistet hatten.
Zu ihren Nachkommen gehört der größte Teil der Marabouts in Mauretanien von heute.