Landkreis Wongrowitz
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Der preußisch-deutsche Landkreis Wongrowitz (1942-45 Eichenbrück) bestand in der Zeit zwischen 1818 und 1945.
Der Landkreis Eichenbrück umfasste am 1. Januar 1945:
- 3 Städte,
- 126 Gemeinden.
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[Bearbeiten] Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten] Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Januar 1818 der Kreis Wongrowiec im Regierungsbezirk Bromberg in der preußischen Provinz Posen.
Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Stadt Wongrowiec (polnisch Wągrowiec), die auch Sitz des Landratsamtes war. Später setzte sich die eingedeutschte Schreibweise „Wongrowitz“ durch.
[Bearbeiten] Norddeutscher Bund/Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Am 1. Oktober 1887 wurden aus dem Kreis Wongrowitz in den neuen Kreis Znin ausgegliedert:
- die Stadtgemeinde Janowitz,
- die Polizeidistrikte Janowitz - nur die Landgemeinden Bielawy, Brudzyn, Cerekwica, Goncz, Hermannshof, Janowitz, Kaczkowo, Koldromb, Kwasuty, Michalowo, Miniszewo, Obiecanowo, Osno, Poslugowo, Recz, Stawek, Sarbinowko, Schwichowo, Tonowo, Welna, Wiesensee, Wybranowo und Zerniki und die Gutsbezirke Bielawy, Brudzyn, Cerekwica, Goncz, Janowitz, Koldromb, Laskowo, Obiecanowo, Recz, Skorki, Stawek, Sarbinowo, Sommerfeld, Swiontkowo, Tonowo, Uszikowo, Wloszanowo, Zerniki und Zrazim - und Juncewo - nur die Landgemeinden Dochanowo, Dziewierzewo, Gorzyce, Juncewo, Miastowitz, Podobowitz, Rusiec, Sielec, Slabomierz, Slawoszewo, Slembowo und Sulinowo und die Gutsbezirke Birkholz, Dziewirzewo, Ekkardsfelde, Paryz, Piotrkowitz, Podobowitz, Rusiec, Sartschin, Sielec, Slabomierz, Slembowo, Srebnagora und Ustaszewo.
[Bearbeiten] Polen
Nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 gehörte der Kreis Wongrowitz nunmehr als Wągrowiec dem polnischen Staat an.
[Bearbeiten] Deutsches Reich/Großdeutsches Reich
Zum 26. November 1939 wurde der polnische Landkreis Wągrowiec unter seinem deutschen Namen Teil des neugebildeten Reichsgaus Posen – später Wartheland – im neuen Regierungsbezirk Hohensalza.
Auf örtlicher Ebene wurde der Landkreis am 20. April 1941 in Eichenbrück umbenannt, während am 21. Mai 1941 vom Reichsminister des Innern der Kreisname Wongrowitz als offizieller Name bestätigt wurde.
Nach weiterem Namensstreit wurde am 24. Juli 1942 als Zwischenlösung die Doppelbezeichnung Eichenbrück (Wongrowitz) eingeführt und am 7. Oktober 1942 zu Eichenbrück abgeändert.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach wieder ein Teil Polens.
[Bearbeiten] Kommunalverfassung
Der Kreis Wongowitz gliederte sich in Stadtgemeinden. Die Landgemeinden und selbstständigen Gutsbezirke waren anfangs in (kleineren) Woytbezirken (polnisch „wójt“) = deutsch „Vogt“) und später in (größeren) Polizeidistrikten zusammengefasst.
Nach der Annexion durch das Deutsche Reich wurde allein der Stadt Eichenbrück (früher: Wongrowitz) die im Altreich gültige Deutsche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verliehen. Die übrigen Städte und Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst; Gutsbezirke gab es nicht mehr.
[Bearbeiten] Ortsnamen
Durch unveröffentlichten Erlass vom 29. Dezember 1939 galten vorläufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gültigen deutschen Ortsnamen. Diese globale Rückbenennung war möglich, da noch das gesamte deutsche Kartenwerk für die 1920 an Polen abgetretenen Gebiete (auch) die früheren deutschen Ortsnamen weitergeführt hatte.
Im Laufe der nächsten Jahre erfolgten teilweise „wilde“ Eindeutschungen von Ortsnamen, meist auf Kreisebene. 1943 wurden durch Anordnung des Reichsstatthalters mit Zustimmung des Reichsinnenministers alle Namen, die Orte betrafen, die eine Post- oder Bahnstation besaßen, endgültig in einer deutschen Form festgelegt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:
- Bagno: Liebenau
- Brzeźno Nowe: Polnisch Briesen
- Czerlin: Scherlin
- Czeszewo: Schafkirch
- Damaslaw: Elsenau
- Długawieś: Langendorf
- Dziewierzewo: Salzhof
- Gollantsch: 1939: Schwertburg, 1943: Schwertburg (Wartheland)
- Gołaszewo: Gross-Golle
- Grabowo: 1939: Graben, 1943: Grabendorf
- Gruntowitz: 1939: Grundheim, 1943: Grundwall
- Hohenstein: Freihohenstein
- Jabłkowo: Jabkowo
- Jaroschau I: 1939: Birkenwald, 1943: Birkengras
- Kernerowo: Kernershof
- Kuschewo: Proberen
- Lekno: 1939: Klostersee, 1943: Lekno
- Łęgowo: Lengowo
- Łopienno: Lopienno
- Markstädt: Markstädt (Wartheland)
- Miejski Młyn: Meiskermühle
- Międzylesie: Ritschersheim
- Mirkowice: Gross-Mirkowitz
- Neu Briesen: Jungbriesen,
- Nowawieś: Neudorf
- Panigródz Stary: Alt-Panigrodz
- Podlesie Wysokie: Hohenwalden
- Prusiec: Prusietz
- Raczkowo: Ratschkowo
- Revier, 1939: Grüningshof, 1943: Revier
- Rombschin: 1939: Lindenhof, 1943: Grünlinden
- Runowo: Kaisersaue
- Sienno: Schreibersdorf
- Smogulec: Smoguletz
- Skoki: Schokken
- Strzeszkówko: Liebenau
- Toniszewo: Tonischewo
- Wilamowo: Friedrichshof
- Wongrowitz: Eichenbrück,
- Zelitz: Hörnerklang.