Lanugohaar
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Als Lanugo oder Lanugohaar (v. lat.: lana = Wolle) bezeichnet man den Wollhaarflaum, der den Fetus bedeckt.
Die Evolutionstheorie deutet das Lanugo beim Menschen als ein genetisches Überbleibsel (Rudiment) seiner affenähnlichen Vorfahren.
Affenföten bilden ebenfalls eine Lanugo aus, die erst zu einem späteren Zeitpunkt durch ein Fell abgelöst wird.
Das Lanugo ist sozusagen ein Schutz für die Haut des Ungeborenen und entsteht etwa in der 13. bis 16. Schwangerschaftswoche. Mit der Entwicklung der Käseschmiere ist das Lanugo ein wichtiger Bestandteil der Haut des Fetus und dient zu dessen Schutz vor Vibrationen, Schall und Druck.
Das Lanugo wird auch als Wollhaar bezeichnet. Es verschwindet allmählich zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche. Erst mit dem Ausfall des Lanugo beginnen die eigentlichen Körperhaare des werdenden Menschen zu wachsen.
Der Fetus soll die abgestoßenen Haare der Lanugo teilweise durch den Mund wieder aufnehmen. Die in ihnen enthaltenen Keratine würden die Peristaltik des kindlichen Darmes anregen.
Bei manchen Säuglingen ist das Lanugo auch nach der Geburt noch vorhanden, fällt aber kurz danach aus.
Darüber hinaus kann es bei Menschen mit extrem niedrigem Körpergewicht (z. B. bei Magersucht) zur Ausbildung einer Lanugobehaarung kommen.