Lauda-Air-Flug 004
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Lauda Air Flug 004 war ein internationaler Passagierflug der österreichischen Lauda Air zwischen Hongkong und Wien mit Zwischenlandung in Bangkok.
Der Flug fand bis zum 26. Mai 1991 statt. An diesem Tag wurde Flug 004 von einer Boeing 767-300 mit der Kennung OE-LAV Mozart durchgeführt. Um etwa 23.10 Uhr Ortszeit hob die Maschine mit 213 Passagieren - hauptsächlich Österreicher, Deutsche, Schweizer und Hongkong-Chinesen - und 10 Crewmitgliedern an Bord vom internationalen Flughafen von Bangkok ab. Im Cockpit saßen Kommandant Flugkapitän Thomas John Welch (48 Jahre, ca. 11.700 Flugstunden) und der Erste Offizier Josef Thurner (41 Jahre, ca. 6.500 Flugstunden). Ziel des Fluges sollte der Flughafen Wien-Schwechat sein.
Zwölf Minuten nach dem Start gab es eine Warnung, dass aufgrund eines Systemausfalls auf Triebwerk Nummer eins die Schubumkehr ausgelöst werden könne. Nachdem Welch und Thurner die Warnung erhalten hatten, sah der Erste Offizier im Handbuch nach, was nun zu machen sei. Das Handbuch der Boeing 767 meldete jedoch "Kein Eingreifen notwendig". Eine automatische Aktivierung der Schubumkehr während des Fluges war nach damaliger Lehrmeinung undenkbar und müsste katastrophale Folgen haben, die Crew ging also nicht davon aus, dass das passieren würde.
Trotzdem wurde 9 Minuten nach der Bekanntgabe der Warnung, nach insgesamt 21 Flugminuten, auf Triebwerk eins die Schubumkehr aktiviert. Die Maschine zerbrach in einer Höhe von 24.700 Fuß (ca. 7.500 m), alle 223 Menschen an Bord starben.
Nach dem Unglück wurden alle Boeing 767 umgerüstet. Bei einer Untersuchung kam zum Vorschein, dass ein Fehler der Bordsoftware das Unglück ausgelöst hatte. Laut offiziellem Untersuchungsbericht war das Unglück für eine überraschte Flugcrew unkontrollierbar.