Laufhaus
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Das Laufhaus ist ein Bordell, in dem Prostituierte ein Zimmer angemietet haben und bei geöffneter Tür auf Freier warten. Die Prostituierten entrichten in der Regel Tagesmieten zwischen 50 und 150 Euro und können ihre Arbeitszeiten und Preise unabhängig gestalten, so die Aussage der Vermieter und Betreiber.
Die Freier laufen durch die Gänge des Hauses (daher der Name Laufhaus), um die anwesenden Damen in Augenschein zu nehmen und danach gegebenenfalls ihre Dienste zu beanspruchen. Der Besuch kostet in den meisten Laufhäusern keinen Eintritt, und der Freier darf das Haus auch ohne Gebühren wieder verlassen. Wegen der freien Zugänglichkeit werden Gänge und Treppenhäuser häufig durch Kameras überwacht, einerseits um die Mieterinnen zu schützen oder um die Zahl ihrer Gäste zwecks späterer Abrechnungen zu dokumentieren.
Laufhäuser gibt es in vielen deutschen Städten. Die Hochburg in Deutschland ist zweifelsfrei Frankfurt am Main. Neben dem Frankfurter Bahnhofsviertel, in dem sich zahlreiche Laufhäuser befinden, gibt es noch ein kleineres Zentrum entlang der Breiten Gasse, nahe der Konstabler Wache. Die in Frankfurt arbeitenden Prostituierten stammen größtenteils aus Lateinamerika und zu kleineren Anteilen aus Westafrika, Osteuropa, Thailand und Deutschland. Für vollzogenen Oral- und Vaginalverkehr mit Anfassen werden dort aufgrund des großen Angebots üblicherweise nahezu in jedem Laufhaus nur etwa 30 Euro verlangt. Wünscht der Freier besondere Sexualpraktiken wie Analverkehr werden Preise ab etwa 50 Euro berechnet. Der Preis ist Verhandlungssache, aber in der Praxis kaum aushandelbar, da die meisten Frauen ihre Dienste nur für diese Preise noch rentabel anbieten können. Deutsche Prostituierte verlangen in der Regel mehr, etwa 20 bis 30 Euro Aufpreis für die gleichen Dienstleistungen.
Als Synonym für Laufhaus wird auch der Begriff Eros-Center oder umgangssprachlich Puff verwendet.