Lausitzer Eisenbahn-Gesellschaft
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Die Lausitzer Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft (LEAG) wurde am 21. März 1896 mit Sitz in Sommerfeld in der Niederlausitz als Tochter der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft München gegründet. Diese blieb ständig Mehrheitsaktionärin und erbaute drei normalspurige Strecken, die jedoch kein zusammenhängendes Netz bildeten.
- Es begann am 1.Oktober 1895 mit der Eröffnung der 23 km langen Strecke von Hansdorf – an der Strecke Sorau – Kohlfurt – nach Priebus an der Neiße. Eigentümer war die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft in München, die sie am 1. April 1901 an die LEAG verkaufte. Diese eröffnete am 1. Oktober 1913 längs der Neiße eine Verlängerung um 7 km bis Lichtenberg, die allerdings schon 1936 wieder eingestellt worden ist. In Priebus bestand ab 15. Dezember 1907 auch Anschluss an die Kleinbahn Horka-Rothenburg-Priebus AG.
- Etwas weiter südlich von Hansdorf zweigte ebenfalls seit dem 1. Dezember 1896 von der Staatsbahnstrecke Sorau – Kohlfurt die 8 km lange Stichbahn Rauscha – Freiwaldau ab.
Lagen die genannten Strecken überwiegend in der Provinz Niederschlesien, so kam in den beiden folgenden Jahren eine Verbindung hinzu, die überwiegend in die Provinz Brandenburg gehörte.
- Sie führte von dem Knotenpunkt Sommerfeld in der Niederlausitz über Teuplitz nach Muskau an der Neiße. In Teuplitz, wo sich die Hauptwerkstätte der LEAG befand, wurde die Strecke Sorau - Cottbus gekreuzt. Der Betrieb begann auf dem nördlichen Abschnitt am 1. Oktober 1897 und auf dem südlichen am 15. Juni 1898; insgesamt waren das 43 km. Gleichzeitig übernahm die LEAG auch den Betrieb auf der 8 km langen anschließenden Staatsbahnstrecke Muskau – Weißwasser, die schon am 15. Oktober 1872 von der Berlin-Görlitzer Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet worden war.
Damit betrieb die LEAG seit 1898 Strecken von 80 km Länge, seit 1913 waren es 87 km. Die geplanten Teilstrecken Freiwaldau – Priebus und Lichtenberg – Tschöpeln-Quolsdorf, durch die ein zusammenhängendes LEAG-Netz entstanden wäre, wurden wegen des Krieges nicht verwirklicht.
Mit der Verstaatlichung der Lokalbahn AG München ab 1. August 1938 gingen 87% der LEAG-Aktien auf das Deutsche Reich über. Ab 1. Januar 1939 wurde die Lausitzer Eisenbahn-AG in die Deutsche Reichsbahn eingegliedert.