Lendcanaltramway
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Die "Verein der Kärntner Eisenbahnfreunde" (später: Kärntner Museumsbahnen) errichtete 1976 in der Nähe des Europaparks von Klagenfurt im Naturschutzgebiet des Lendspitz eine Museumsbahn, die heute in den Sommermonaten als Elektro- bzw. Pferdetramway in Betrieb ist.
Ziel war es, eine Demonstrationsstrecke für die vom Verein geretteten und wieder aufgearbeiteten Fahrzeuge aus dem Bereich Tramway zu haben. Dadurch konnten im Jahr 1975 bereits 40 Wagen europäischer Straßenbahnunternehmen aus verschiedenen Epochen angesammelt werden. Im Sommer 1976 entstand Die Strecke ist 750 Meter lang und besitzt 4 Haltestellen sowie ein viergleisiges Remisengelände.
An den Wochenenden im Sommer wurde ab 1977 ein Betrieb mit Pferdekraft angeboten; im Einsatz stand der Halfinger "Max" sowie geschlossene Beiwagen der ehemaligen Straßenbahnlinie Innsbruck - Hall. Zeitweise wurde auch ein restaurierter Sommerwagen der ehemaligen Klagenfurter Straßenbahn eingesetzt; wegen des großen Radstandes hatte dieses Fahrzeug im engen "Lendbogen" große Probleme und wurde nach mehreren Entgleisungen nur mehr sporadisch eingesetzt.
Für Verschubarbeiten stand ein umgespurter Rangiertraktor der ehemaligen St.Pöltener Straßenbahn mit einem VW-Motor zur Verfügung. Am Streckenbeginn am Lendkanal etablierte sich ein Imbisswagen ("Zur Tramway"), die Endstelle bot eine Ausstellung über den Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in Klagenfurt.
Trotz enormen Einsatzes des ehrenamtlichen Personals waren die Betriebserfolge bescheiden; dies lag einerseits am abgelegenen Standort (der "Europapark" durfte nicht berührt werden und der Lendkanal bildete eine "natürliche" Barriere für die Besucher), andererseits am Endpunkt "im Nichts" (vom Personal scherzhaft oft auch "Gelsenkirchen" - wegen der dort in Unmengen vorhandenen Plagegeister - genannt). Die Klagenfurter Politiker haben von jeher eine Heidenangst vor der Tramway und blockierten bisher alle Aus- und Umbaupläne, so auch den Plan einer mit Oberleitung ausgestatteten Museumslinie durch den Europapark selbst.
Der Pferdebetrieb wurde ab Ende der 1980er Jahre mehr und mehr zugunsten eines elektrischen Akku-Triebwagens eingestellt. Grund dafür waren die hohen Kosten des animalischen Antriebs sowie die nicht zur Verfügung stehenden "pferdekundigen" Mitarbeiter. Der Rangiertraktor wurde in der vereinseigenen Werkstatt zu einem Akkutriebwagen (Nr. 23) mit Sitzplätzen umgebaut. Damit kann nun auch ein rationeller "Einmannbetrieb".
Nach der Abspaltung des Vereins „Nostalgiebahnen in Kärnten (NBiK)“ von den „Kärntner Museumsbahnen (KMB)“ wurde der Tramwaybetrieb von diesem neuen Verein übernommen.
2006 wurde im aufgelassenen ORF-Sender direkt neben der Station "Lendcanal" eine große Ausstellung über den ÖPNV in Klagenfurt sowie über die Wörthersee-Schifffahrt eröffnet. Weitere Projekte sind eine Garteneisenbahn und ein Ausbau des Museums.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 46°37'04" N, 14°15'38" O